Inspiriert durch den französischen König Ludwig XIV. erschuf Bayerns Märchenkönig Ludwig II. ab 1878 auf der Insel Herrenwörth im Chiemsee ein luxuriöses Schloss, dessen Vollendung er leider nicht mehr erlebte.

König Ludwig II., glühendster Verehrer des Sonnenkönigs, wollte Schloss Versailles noch übertrumpfen. Als er die idyllische Insel „Herrenwörth“ im Chiemsee erwarb, entstand ab dem Jahr 1878 ein Märchenschloss, das zum Rückzugsort des schwermütigen Königs werden sollte. Überall in den zwanzig zugänglichen Prunkräumen ist der Besucher geblendet von üppigstem Dekor: Intarsienfußböden, geschnitzte Vertäfelungen, Verkleidungen aus Stuckmarmor, opulente Wand- und Deckengemälde, kostbare Lüster und Möbel.

Das Highlight aber ist die Große Spiegelgalerie, die fast vollkommene Annäherung an die „Galerie des Glaces“ in Versailles. 98 Meter lang ist der Saal entlang der Gartenfront; Wandspiegel, gewölbte, freskenbemalte Decken, vergoldeter Stuck, 44 Standleuchter und 33 funkelnde Deckenlüster zieren den wohl grandiosesten Festsaal der Welt. Ebenfalls zu sehen: das Ludwig-II-Museum mit Prunkmöbeln, Dokumenten und Skizzen zu Bauprojekten, Briefen an Richard Wagner und Bühnenbildmodellen aus dessen Opern.

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