Als der letzte hannoversche König, Georg V., seiner Königin 1857 zum Geburtstag ein Schloss schenkte, war er bereits erblindet, und auch seine geliebte Gemahlin Marie sollte dort nie richtig wohnen.

Einen (neu-)gotischen Traum ließ König Georg V., der letzte Monarch des Königreiches Hannover, verwirklichen: Schloss Marienburg, ein pittoreskes Märchenschloss. Die gesamte Ausgestaltung beeindruckt durch aufwändigste Handwerkskunst und Pracht. Der über zwei Geschosse reichende Rittersaal imponiert mit der Ahnengalerie und einem Ensemble kunstvoller Silbermöbel von 1720; im Speisesaal vermittelt eine festlich gedeckte Tafel mit dem wappengeschmückten Service der Königin den Glanz royaler Bankette.

Einer der schönsten Räume ist die Bibliothek der Königin im Südwestturm; die kunstvollen Bücherschränke sind Meisterleistungen deutscher Schnitzkunst. Eher verwunschen wirkt hingegen der Salon der Prinzessinnen mit bleiverglastem Erker und gemalten Märchenszenen. Schon im Jahr der Fertigstellung des Schlosses – 1867 – folgte Königin Marie ihrem Gatten ins Exil und sollte Ihr Geschenk nicht wiedersehen. Aber es ist das geworden, was Marie sich erträumte: ein würdiger Ort für Musik, Kunst und Kultur.

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