In Mecklenburg, unweit Schwerin, überrascht dieses spätbarocke Ensemble aus Schloss und Park. Doch manch schöner Schein trügt im Schloss: Viele Dekorationen wurden bekannt als „Ludwigsluster Carton“.

Der langgestreckte Schlossbau ist eine Melange aus Spätbarock und Klassizismus. Im Inneren entfaltet sich höfischer Prunk, der durch Farbgebung in Gold und hellem Grau noble Eleganz ausstrahlt. Glanzstück ist der über zwei Etagen gehende „Goldene Saal“, der die vornehme Pracht der Louis-Seize-Epoche mit der verspielten Heiterkeit des Rokoko vereint. Große Spiegel verdoppeln goldene korinthische Säulen, Kristalllüster und eine in filigraner Opulenz verzierte Decke – eine grandiose Kulisse für rauschende Feste.

Doch manch schöner Schein trügt: Viele Dekorationen an Wänden und Decken sind weder Gipsstuck oder Holz, sondern Pappmaché, berühmt geworden als „Ludwigsluster Carton“. Sogar eine Medici-Venus wurde aus Pappmaché gefertigt; sie gehört neben Möbeln und hochkarätigen Kunstwerken zur originalen Einrichtung. Ein Kunstwerk für sich ist auch der Ludwigsluster Schlosspark: Kaskaden und Wasserspiele, elegante Allen, zwei Mausoleen, das Schweizerhaus, die Steinerne Brücke … oder kurz: pure (Ludwigs)Lust.

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