Verkleidete Person bei Karnevalsumzug ©Adobe Stock (C. Schüßler)

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7 deutsche Hochburgen zum Faschingfeiern

Im späten Winter feiern die Deutschen Karneval. Je nach Region wird Karneval auch Fasching genannt. Beide Bezeichnungen haben ihre Tradition in der Winteraustreibung. Verkleidet wird tanzend durch die Stadt gezogen. Wo die besten Partys steigen, lesen Sie hier.

Die fünfte Jahreszeit wird der Karneval auch genannt. In Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wird besonders ausgiebig gefeiert. Traditionell eingeläutet wird die „Jecke Zeit“ am 11. November, so richtig los aber geht es erst im neuen Jahr mit Weiberfastnacht und Rosenmontag, am Aschermittwoch schließlich endet der Spaß. Doch bis dahin wird in Bars, in Turnhallen oder auf der Straße gesungen, getanzt und geschunkelt – und all das verkleidet. Feste dieser Art sollen schon in der Antike gefeiert worden sein. Sicher ist: Der erste Rosenmontagszug fand 1823 in Köln statt. Was Sie rufen sollen, wenn Sie Karneval feiern? Mit „Alaaf“ oder „Helau“ liegen Sie meist richtig.

Köln

Köln: Karnevalsumzug am Rosenmontag in Köln Köln: Karnevalsumzug am Rosenmontag in Köln ©Tourismus NRW e.V. (Oliver Franke)

Die Kölner gelten als lustig und gesellig. So richtig krachen lassen sie es aber an Karneval: 1,5 Millionen Besucher wurden schon an einem Rosenmontagsumzug gezählt. Er ist der größte und älteste Umzug in ganz Deutschland. Die „Jecken“ ziehen von vier Plätzen aus auf den Alten Markt, wo ab 18 Uhr ein karnevalistisches Programm mit viel Musik und dem Dreigestirn stattfindet. Zum Umzug gehören neben kostümierten Fußgruppen, Musikkapellen und Reitern auch skurrile Festwagen mit einer Gesamtlänge von etwa acht Kilometern. Von den Wagen aus werden häufig Süßigkeiten geschmissen.

Aachen

„Oche Alaaf“, das rufen die Aachener an Fasching. Bis zu 300.000 Besuchende zählt das nordrhein-westfälische Städtchen. Kurzum: Auch die Aachener feiern Fasching ausgiebig und entsprechend der rheinischen Karnevalstradition. Der Zug zieht am Rosenmontag vom Adalbertsteinweg über Wilhelmstraße, Theaterstraße, Elisenbrunnen, Peterstraße, Komphausbadstraße, Seilgraben, Menoritenstraße, Großkölnstraße, Markt, Jakobstraße und Karlsgraben.

Düsseldorf

Düsseldorf: Statue vor dem Haus des Karnevals in der Altstadt Düsseldorf: Statue vor dem Haus des Karnevals in der Altstadt ©Adobe Stock (Kev95)

Karneval in Düsseldorf beginnt, wenn der „Hoppeditz“ erwacht. Der Hoppeditz ist eine Narrenfigur, die von einem bekannten Karnevalisten verkörpert wird. Die närrische Zeit aber endet am Aschermittwoch. Dann wird die Narrenfigur in Form einer Puppe unter großem Gejammer im Garten des Düsseldorfer Stadtmuseums eingeäschert und symbolisch zu Grabe getragen. Besonders ausgelassen und in großem Stil gefeiert wird in Düsseldorf Sonntag und Montag. Das Fest findet rund um Königsallee und Altstadt statt. Der Rosenmontagszug schließlich zählt mit einer Million Besuchenden zum zweitgrößten Umzug Deutschlands.

Nürnberg

Eine Faschingshochburg wie etwa Köln oder Düsseldorf ist Nürnberg definitiv nicht – zumindest sehen die Nürnberger das so. Die Statistik aber sagt etwas Anderes: Immerhin 100.000 Besuchende zählt die Stadt am Faschingssonntag. Der Zug mit rund 50 Festwagen fährt vom Stadtpark Bayreuther Straße durch die Nürnberger Innenstadt bis zum Weißen Turm. Damit auch die Kleinen auf ihre Kosten kommen, findet ein Kinderfaschingszug am Rosenmontag statt.

Mainz

Mainz: Gutenbergdenkmal mit Narrenkappe an Fastnacht Mainz: Gutenbergdenkmal mit Narrenkappe an Fastnacht ©Adobe Stock (parallel_dream)

Der Mainzer sagt nicht Fasching, es heißt Mainzer Fastnacht. Die Fastnacht wird auf dem Schillerplatz eingeläutet. Dort wird das närrische Grundgesetz vom Balkon des Osteiner Hofs verlesen, und Tausende Narren feiern diese Auftaktveranstaltung am 11. November um 11.11 Uhr. Höhepunkt des Faschingfestes ist und bleibt jedoch der Rosenmontag. Ganz Mainz und seine Besucher sind dann auf den Beinen und verwandelt die Innenstadt in ein farbenfrohes Meer. Der Rosenmontagszug, mit seinen politischen Motivwagen, Musikzügen, Fahnenträgern und Garden bahnt sich seinen Weg entlang der feiernden Menge.

Würzburg

Sich verkleiden, Unfug treiben, die Sau rauslassen: Auch in der bayerischen Stadt Würzburg wird Fasching gefeiert: Immerhin rund 70.000 Besuchende singen, tanzen und marschieren jedes Jahr mit. Neben dem Kindermaskenzug am Samstag vor dem Faschingswochenende ziehen zwei weitere Züge Sonntag und Dienstag durch die Stadt.

Marne

Verkleidete Frau zu Karneval, Fasching Verkleidete Frau zu Karneval, Fasching ©gettyimages (MaBu Pictures / 500px)

Marne ist eine der wenigen norddeutschen Städte, in der seit 1978 Fasching in größerem Stil gefeiert wird: Etwa 30 Fahrzeuge und Fußgruppen beteiligen sich am Umzug, und insgesamt schauen dem Spektakel jedes Jahr etwa 20.000 Besucherinnen und Besucher zu. Dabei werden ungefähr vier Tonnen Süßigkeiten geworfen.

Kleinere Umzüge und Faschingsfeste finden außerdem in vielen rheinländischen Städtchen sowie in Hessen, Frankfurt am Main, aber auch in Hamburg und Berlin statt.