Gelsenkirchen: Häuserfronten ©AdobeStock (Tupungato)

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Wandel einer Industriestadt

Der Kohlebergbau ist Vergangenheit, die einstigen Zechen haben sich in Erlebnisparks verwandelt: Heute ist Gelsenkirchen eine Ruhrgebietsmetropole mit einem reichen Kulturangebot – und einer besonderen Fußballkultur.

Gelsenkirchen – das ist Schalke. Eigentlich nur der Name eines Stadtteils, steht der Begriff heute als Synonym für die Stadt und ihren Fußballverein FC Schalke 04. 1904 gegründet, gehört dieser mit zahlreichen Titeln zu den erfolgreichsten Traditionsclubs in Deutschland – und mit seinen mehr als 170.000 Mitgliedern zu den größten Sportvereinen der Welt. Die Schalker Fans füllen regelmäßig das über 60.000 Zuschauer fassende Heimstadion, die Veltins-Arena, in der sie vor jedem Anpfiff das Steigerlied singen.

Kohlehalden als Aussichtspunkte

Fußball ist sehr wichtig in Gelsenkirchen, aber er ist nicht alles. Die Stadt gehört zum Ballungsraum Ruhrgebiet und blickt auf eine lange Industriegeschichte zurück, denn sie lebte vor allem vom Kohlebergbau. Im Jahr 2000 schloss die letzte Zeche. Die ehemaligen Halden Rheinelbe und Rungenberg sind heute Aussichtspunkte und Naherholungsgebiete auf der „Route der Industriekultur“.

Im Nordsternpark, eine ehemalige Zeche und 1997 Schauplatz der Bundesgartenschau, wird über die Industriegeschichte informiert – und viel Musik gemacht: Im Amphitheater finden regelmäßig Konzerte statt. Spektakulär ist die an zwei roten Bögen aufgehängte Brücke über den Rhein-Herne-Kanal.

Parkanlagen und exotische Erlebniswelten

Ein beliebtes Besucherziel ist die ehemalige Wasserburg Schloss Berge im Stadtteil Buer mit ihren französischen Gärten, dem Berger See und Gastronomie. Neben dem Hafen Graf Bismarck am Rhein-Herne-Kanal, der vom Zechengelände zur Marina umgebaut wurde, liegt der Freizeitpark Zoom Erlebniswelt mit Landschaften und Tieren von Alaska über Afrika bis Asien.

Spannend für Kinder und Erwachsene ist auch ein Besuch im Schloss Horst, das mit seinem Erlebnismuseum über die Zeit der Renaissance informiert. Gemütlich bummeln und shoppen können Sie rund um die Urbanuskirche im Stadtteil Buer oder im Quartier Bochumer Straße südöstlich der Innenstadt. In den Restaurants und Kneipen serviert man – ruhrgebietstypisch – Gerichte aus aller Welt und Biere aus der Region.

Spuren der Vergangenheit

Überall im Umland Gelsenkirchens sind die baulichen und landschaftlichen Spuren der Vergangenheit als Schwerindustrie- und Bergbauregion sichtbar – als Parks begrünt, zu Museen umgebaut, als Kulturstätten aufgepeppt. Zum Beispiel im Gasometer Oberhausen, einem 117 Meter hohen ehemaligen Gasspeicher, der heute als Ausstellungshalle und Veranstaltungsort dient. Weltberühmte Künstler wie Christo und Jeanne-Claude haben hier Installationen gezeigt. Oder die Zeche Zollverein in Essen mit dem markanten Förderturm XII, ein Industriedenkmal und UNESCO-Weltkulturerbe, das ebenfalls für Events und Ausstellungen genutzt wird.