Wo früher Ritter, Fürsten und Könige dinierten oder ihr Haupt betteten, können heute auch Menschen ohne blaues Blut logieren. Die Unterkünfte in Burgen und Schlössern reichen von der Jugendherberge bis zum Luxushotel.

Geheimgang zur Schlossküche

Schloss Wörlitz in Sachsen-Anhalt, zusammen mit dem umgebenden Wörlitzer Park Teil des UNESCO-Welterbes, gilt als Gründungsbau des deutschen Klassizismus. Bei Führungen können Besucher die sehr gut erhaltene Inneneinrichtung mit Möbeln und Keramiken, aber auch fortschrittlichen Elementen wie Essensaufzügen und versenkbaren Türen bewundern. Zur letzten Station der Touren führt ein unterirdischer Gang: Die Besucher gelangen so ins das einstige Küchengebäude des Schlosses. Früher diente es unter anderem als Gästehaus, Schlossküche und Waschhaus; heute als historische Einkehrstätte. Eine besondere Attraktion ist eine die Gaststube beherrschende 240 Jahre alte Kaminanlage, die vom Boden bis zur Decke reicht.

Fürstlich speisen lässt sich auch in der Burg Anholt – einem der größten Wasserschlösser des Münsterlandes. Der massive Turm aus dem 12. Jahrhundert zeugt vom ursprünglichen Wehrbau, der später zum repräsentativen Residenzschloss umgebaut wurde. Im „Wasserpavillon“, dem mitten im Schlossteich befindlichen Restaurant, genießen Gäste Gourmet-Küche mit Blick auf Schloss und Park. Ergänzt wird das gastronomische Angebot vom rustikalen Burgkeller, der im Sommer den direkten Zugang zur Schlossterrasse ermöglicht.

Oranienbaum-Wörlitz: Luftaufnahme des Schloss Wörlitz im Gartenreich Dessau Wörlitz Oranienbaum-Wörlitz: Luftaufnahme des Schloss Wörlitz im Gartenreich Dessau Wörlitz ©DZT (Julia Nimke)


Historische Unterkünfte an Rhein und Elbe

Insgesamt 35 Burgen und Schlösser in Deutschland laden als Jugendherbergen Kinder und Jugendliche, Familien und Gruppen zum preisgünstigen Aufenthalt ein. Eine davon ist die Festung Ehrenbreitstein in Koblenz: Hoch oben über dem Zusammenfluss von Rhein und Mosel gelegen, bietet sie beeindruckende Ausblicke auf die Stadt. Hier beginnt das UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal, das bis Bingen beziehungsweise Rüdesheim reicht: Der malerische Flussverlauf mit seinen unzähligen Höhenburgen lässt sich zum Beispiel bei Wanderungen oder Schiffsfahrten erleben.

Mit einer Fahrt auf der Elbe beginnt in Sachsen ein königlicher Aufenthalt: Die Dampfer der Sächsischen Dampfschifffahrt stellen die schönste Möglichkeit dar, zum Schloss Pillnitz zu gelangen. Nach Verlassen der Dresdner Altstadt passiert das Schiff die historischen Elbschlösser Schloss Albrechtsberg, Lingnerschloss und Schloss Eckberg sowie die bekannte Loschwitzer Brücke – das „Blaue Wunder“, bevor es an der einstigen Sommerresidenz der sächsischen Könige anlegt. In der großen Parkanlage von Schloss Pillnitz stehen dann exklusive Ferienwohnungen in kleinen, gemütlichen Gebäuden bereit: das „Kleine Wächterhaus“ und das „Trompeterhaus“.