Mann und Frau genießen Fahrt mit ICE ©DZT (Julia Nimke)

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Slow Travel mit dem Zug: 9 traumhafte Bahnstrecken

Es gibt viele gute Gründe für einen Urlaub mit der Bahn: Sie reisen klimafreundlich, komfortabel und können dabei traumhafte Landschaften genießen – ganz stressfrei!

Eine Bahnreise hat viele Vorteile und einen hohen Unterhaltungswert: Sie sitzen zusammen mit der Familie oder Freunden im Abteil, unterhalten sich, spielen, essen und trinken – und das Besondere: Die Landschaft zieht am Fenster vorbei, und Sie können diesen Moment zurückgelehnt genießen. Nicht zuletzt ist eine Bahnreise eine sehr umweltfreundliche Art, ein Land zu entdecken. Wir haben für Sie einige besonders schöne Bahnstrecken zusammengestellt.


Berühmt für ihre Schönheit: die Moselstrecke von Koblenz nach Trier

Briedel: Rieslingtrauben in den Weinbergen im Moseltal Briedel: Rieslingtrauben in den Weinbergen im Moseltal ©iStock (Mark22)

Freuen Sie sich auf großartige Ausblicke auf den zweitlängsten Nebenfluss des Rheins: Auf Ihrer Fahrt entlang der Mosel von ihrer Mündung in den Rhein bei Koblenz bis nach Trier winden sich die Schienen kurvenreich durch eine wunderschöne Landschaft. Abenteuerlich dicht an steilen, unmittelbar an die Bahn heranreichenden Berghängen fährt der Zug entlang. Während dieser Reise haben Sie nicht nur einen großartigen Ausblick, sondern passieren auch den Kaiser-Wilhelm-Tunnel: Ein beeindruckendes Bauwerk, das mit 4.250 Metern Länge der längste Eisenbahntunnel Deutschlands war, bevor der Landrückentunnel in Osthessen eröffnet wurde. Eine weitere Attraktion ist die Doppelstockbrücke bei Bullay, bevor Sie die Moselschleife passieren, wo der Fluss eine 180 Grad-Biegung macht: Sightseeing auf Schienen!


Auf Schienen durch eines der deutschen UNESCO-Weltkulturerbe

Sankt Goarshausen: Burg Katz am Rhein im oberen Mittelrheintal Sankt Goarshausen: Burg Katz am Rhein im oberen Mittelrheintal ©DZT (Francesco Carovillano)

Auf der Bahnreise von Bingen nach Koblenz werden Sie Ihren Blick bestimmt nicht vom Fenster abwenden wollen: Schließlich geht die Reise durch das UNESCO-Weltkulturerbe „Oberes Mittelrheintal“ und die Landschaft, die am Fenster vorbeizieht, ist märchenhaft schön. Über 70 Kilometer schlängelt sich diese Bahnroute, vorbei an steilen Weinbergen, beeindruckenden Felsgebilden, romantischen Altstädten und imposanten Burgen auf beiden Seiten des Rheins. Auch die Loreley, das berühmte Wahrzeichen des Rheins, werden Sie auf dieser Reise sehen können. Auch wenn diese Bahnfahrt wunderschön ist: Es lohnt sich, ab und zu auszusteigen und die Städte entlang der Route zu entdecken!


Ein Freudenfest für Seebären und Wasserratten: mit dem Zug von Hamburg nach Sylt

Morsum: Schafe auf einer Marschwiese und im Hintergrund ein Zug auf dem Hindenburgdamm Morsum: Schafe auf einer Marschwiese und im Hintergrund ein Zug auf dem Hindenburgdamm ©Adobe Stock (thosti57)

Von der Großstadt direkt aufs Meer hinaus: Es dauert nicht einmal zwei Stunden, bis Sie von Hamburg aus die Küstenstadt Husum erreichen und von dort weiter nach Sylt reisen können. Auf dieser besonderen Bahnreise werden Sie aus dem Staunen nicht mehr herauskommen: Bald nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof in Hamburg reisen Sie durch die typisch norddeutschen Marschlandschaften und überqueren kurze Zeit später auf der Hochbrücke Hochdonn den Nord-Ostsee-Kanal auf 42 Metern Höhe! Bei gutem Wetter können Sie bis zu den Hafenanlagen von Brunsbüttel an der Nordsee schauen. Nach dem Stopp in Husum geht es Richtung Insel: Die Fahrt über den elf Kilometer langen Hindenburgdamm, der sich durch den Nationalpark Wattenmeer zieht und das nordfriesische Festland mit Sylt verbindet, ist ganz bestimmt der Höhepunkt dieser Bahnreise.


Mit der Schwarzwaldbahn von Offenburg bis nach Singen am Bodensee

Triberg: Deutschlands höchste Wasserfälle Triberg: Deutschlands höchste Wasserfälle ©DZT (Francesco Carovillano)

Zurücklehnen und staunen: Auf dieser Strecke vom badischen Offenburg bis zum Schwäbischen Meer – wie der Bodensee auch genannt wird – reisen Sie 150 Kilometer lang durch den Schwarzwald mit seinen dichten Kiefernwäldern, tiefen Tälern und einer beeindruckenden Bergwelt. Während dieser Fahrt gleitet die Bahn über das Hornberger Eisenbahnviadukt und fährt bei Triberg durch zwei abenteuerliche Doppelschleifen von mehreren Kilometern Länge. Dabei wechselt die Bahn unentwegt die Richtung, kommt also geographisch kaum vom Fleck, gewinnt aber zügig an Höhe. Besichtigen Sie die beeindruckenden Wasserfälle von Triberg oder die Donauquelle in Donaueschingen: Von hier aus nimmt dieser besondere Fluss seinen Lauf. Wenn Sie keinen dieser Zwischenstopps einlegen möchten, erreichen Sie mit der Schwarzwaldbahn nach knapp zwei Stunden die Stadt Singen nahe des Bodensees.


Bodenseegürtel: von Radolfzell nach Lindau

Lindau/Bodensee: Hafeneinfahrt mit der Statue Lindau/Bodensee: Hafeneinfahrt mit der Statue "bayerische Löwe" ©Getty Images (Volker Bauer / EyeEm)

Die Strecke ist 74 Kilometer lang und führt von Radolfzell über Friedrichshafen nach Lindau am Nordufer des Bodensees entlang. Wenn Sie es schaffen, den Blick vom Wasser abzuwenden und auf die Landseite zu schauen, werden Sie Weinberge, Blumenwiesen, Apfelhaine, die barocke Wallfahrtskirche Birnau oder das Schloss Salem entdecken. Weiter in der Ferne zeigen sich bei guter Sicht die (verschneiten) Gipfel der Alpen: eine wirklich besondere Kulisse! Und wenn dann noch die weißen Segel der Boote in der Sonne auf dem blauen See leuchten, oder ein Zeppelin durch den Himmel fährt, würde man am liebsten diese Strecke gleich noch einmal retour fahren!


Wagen Sie eine Fahrt mit der Höllentalbahn?

Hinterzarten: Bahn überquert die Ravennabrücke im Höllental Hinterzarten: Bahn überquert die Ravennabrücke im Höllental ©DZT (Jens Wegener)

Diese Tour ist bestimmt ein besonderes Erlebnis für die ganze Familie: Die Höllentalbahn verläuft zwischen Freiburg im Breisgau und Donaueschingen und gilt als die steilste Bahn Deutschlands. Auf der Strecke zwischen Himmelreich und Hinterzarten überwindet sie auf zwölf Kilometern eine Steigung von 400 Höhenmetern. Auch der Rest der insgesamt 76 Kilometer ist spektakulär. Es geht durch neun Tunnel und über zahlreiche Brücken, darunter das 224 Meter lange Ravenna-Viadukt, das die gleichnamige Schlucht überspannt. Unterwegs bieten sich besonders schöne Blicke auf den Schwarzwald, in weite Täler und auf den Titisee. Ganz sicher ist diese Route auch im Winter ein besonderes Erlebnis, wenn die Wälder verschneit sind.


Durch zwei Nationalparkregionen mit der Fichtelbergbahn

Sächsische Schweiz: Wandern im Elbsandsteingebirge, Elbsicht von der Bastei Sächsische Schweiz: Wandern im Elbsandsteingebirge, Elbsicht von der Bastei ©DZT (Jens Wegener)

Der „offizielle“ Beginn dieser Reise ist in Bad Schandau – staatlich anerkannter Kneippkur- und Erholungsort im Osterzgebirge. Wenn Sie Ihre Fahrt entlang dieser Panoramastrecke auf deutscher Seite etwas verlängern möchten, steigen Sie schon in Schöna im Elbtal in die Nationalparkbahn U28. Sie verbindet die Sächsische und die Böhmische Schweiz im Nachbarland Tschechien. Der Blick aus dem Fenster lohnt in jeder Minute: einzigartige Felsformationen, dichte Wälder und spektakuläre Täler rauschen an Ihnen vorbei. Allein auf deutscher Seite legt die Bahn auf einer Strecke von 15,5 Kilometern einen Höhenunterschied von rund 200 Metern zurück. Es geht hoch hinauf und da ist die Aussicht bekanntlich besonders schön! Die Nationalparkbahn fährt neunmal täglich in die Region Sächsische Schweiz, mit vielen Haltepunkten, von wo aus Sie Ihre Wanderungen starten können.


Von Stralsund zum „Rasenden Roland“ auf Rügen

Sassnitz: Blick auf die Kreidefelsen vom Hochuferweg Sassnitz: Blick auf die Kreidefelsen vom Hochuferweg ©DZT (Florian Trykowski)

Eine Bahnreise zur größten deutschen Insel? Ja, das ist ganz bequem möglich. Sie starten Ihre Fahrt ans Meer in der Hansestadt Stralsund, wo Sie über dem Rügendamm den Meeresarm „Strelasund“ überqueren: Eine aussichtsreiche Fahrt mit freiem Blick auf den Schiffsverkehr und das Stadtpanorama Stralsunds mit der großen Werft. Wenn Sie bis nach Sassnitz reisen, passieren Sie den Rand des Nationalparks Jasmund und sehen die berühmten Kreidefelsen auf Rügen: ein Highlight nicht nur für Naturfreunde. Um die schöne Insel in der Ostsee weiter zu erkunden, bietet sich eine Fahrt mit dem „Rasenden Roland“ an. Das ist eine Schmalspureisenbahn mit Nostalgie-Flair, die Sie mit 30 Kilometern pro Stunde entlang einer Strecke von 24 Kilometern zu den bekannten Seebädern der Insel bringt. Ab Putbus rattert sie dampfend durch sanfte Hügellandschaften, Laubwälder und bergauf zum Jagdschloss Granitz, einem beliebten Ausflugsziel in Mecklenburg-Vorpommern. Die Rügensche Bäderbahn, wie der „Rasende Roland“ ganz offiziell heißt, endet in Göhren.


Nostalgisch durch die Schneelandschaft im Harz: Die Brockenbahn

Harz: Harzquerbahn, Schmalspurbahn mit Dampflokomotive im Schnee Harz: Harzquerbahn, Schmalspurbahn mit Dampflokomotive im Schnee ©Adobe Stock (peisker)

Diese Bahnfahrt durch den Oberharz sollten Sie für den Winter planen, wenn dicker Schnee auf den Tannen liegt, die Landschaft unter ihrem weißen Kleid ruht und Ihnen im Anschluss die klare Bergluft auf dem Brocken um die Nase weht. Mit der Brockenbahn fahren Sie auf den höchsten Gipfel des Nationalparks Harz und genießen dabei das beeindruckende Panorama bis weit ins Vorland. Die Brockenbahn ist eine sogenannte „Adhäsionsbahn“: Das bedeutet, sie fährt ohne Zahnräder oder ähnliche Hilfsmittel mit rund 700 PS auf eine Höhe von 1125 Metern. Damit ist der Brockenbahnhof der höchstgelegene Bahnhof aller deutschen Adhäsions-Schmalspurbahnen. Start dieser Tour ist der Bahnhof im Örtchen Drei Annen Hohne, das zu Wernigerode im sachsen-anhaltischen Landkreis Harz gehört. Von dort aus erreichen Sie mit der Brockenbahn in etwa 50 Minuten den Gipfel.