Natur & Aktiv
Atemberaubend schöne Naturphänomene
Jedes Jahr rufen die Heinz Sielmann Stiftung und der Deutsche Wanderverband zur Naturwunder-Wahl auf. Gekürt werden Naturphänomene, die zu Fuß erreichbar sind und durch ihre besondere Schönheit oder Einzigartigkeit beeindrucken. Und Deutschland hat in dieser Hinsicht einiges zu bieten!
Langwarder Groden: Tierisch viel los im Wattenmeer
Butjadingen: Wanderweg Langwarder Groden
©Adobe Stock (fotografci)
Beim auf der Halbinsel Butjadingen im UNESCO-Weltnaturerbe Niedersächsisches Wattenmeer gelegenen „Naturwunder 2024“ ist der Weg das Ziel. Genauer: der Bohlenweg! Dieser führt hinein in eine Salzwiesenentwicklungsfläche, deren 140 Hektar vor einigen Jahren wieder den Tiden ausgesetzt wurden. Das Ergebnis – eine erstarkte Vielfalt im Tier- und Pflanzenreich – lässt sich von Beobachtungsständen, Stegen und einer auf den Vordeich führenden Brücke gut überblicken.
Ewiges Eis im Westerwald: Wo Hessen supercool ist
Auch Deutschland kann Permafrost! Das „Ewige Eis“ im Westerwald, „Naturwunder des Jahres 2023“, beweist es. Wie dieses seltene Phänomen entsteht? Durch Basaltblöcke eingesaugte Luft kühlt sich durch Verdunstung massiv ab und führt in tieferen Schichten des lockeren Basaltgesteins zur Eisbildung. So bleibt es am Fuß der Dornburg selbst im Hochsommer winterlich kalt, was sich bei einem Rundweg ebenso besichtigen lässt wie der aussichtsreiche Hildegardisfelsen.
Helgoland: Drama auf dem Lummenfelsen
Helgoland: Kegelrobbe
©Pixabay.com (the3cats)
Klein, aber fein! Die Nordseeinsel misst zwar „nur“ 1,7 Quadratkilometer, hat aber gleich zwei Naturschutzgebiete – und rund ums Jahr aufregende Naturerlebnisse zu bieten. So etwa in den Wintermonaten, wenn an Helgolands Düne Kegelrobben ihre Jungen werfen. Im Frühjahr und Herbst wird das „Naturwunder 2012“ dann zum Mekka für Vogelliebhaber. Den Höhepunkt markiert der Lummensprung, wenn die noch flugunfähigen jungen Trottellummen von hohen Felsen ins Meer springen.
Blumenwiese in Melle: Blühendes Insekten-Dorado
Aussichtsturm im Natur- und Geopark TERRA.vita
©Natur- und UNESCO Geopark TERRA.vita
Das im Natur- und Geopark TERRA.vita befindliche „Naturwunder 2018“ ist ein Projekt mit Vorbildcharakter. Was der Umweltschutzgruppe in der Stadt Melle unter tatkräftiger Hilfe von Grundschülern, Ziegen und Ponys gelang, geht womöglich auch anderswo: die Umwandlung einer kargen 600-qm-Wiese in eine blütenreiche Landschaft – mit vielen Nahrungshilfen für Insekten. Eine besonders gefährdete Sandbienenart, die Andrena argentata, ist bereits eingezogen …
Nationalpark Harz: Sagenhaft schön
Thale: Sonnenuntergang auf dem Hexentanzplatz im Harz
©DZT (Florian Trykowski)
Wenn ein Kandidat die Naturwunder-Wahl gleich zweimal gewinnt, hat das besonderes Gewicht: Dem Nationalpark Harz ist genau das gelungen, 2010 und 2011. Deutschlands einzigartige Mittelgebirgslandschaft besticht einfach durch seine außerordentliche Vielfalt und Naturschönheit. Da fühlen sich rund um den sagenumwobenen Brocken neben Wintersportlern und Wanderer auch zahlreiche Tier- und Pflanzenarten wohl, die andernorts selten geworden sind, etwa Schwarzstorch, Wildkatze und Co.