Chiemsee: Paar spaziert im Park von Schloss Herrenchiemsee ©DZT (Günter Standl)

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Spaziergänge durch 8 Parklandschaften

Von April bis Oktober können Sie sich an zauberhaften Blumengärten oder kunstvoll angelegten Parks erfreuen. Monat für Monat ändert sich das Bild bis in den goldenen Oktober hinein.

Die Schöne im Bodensee: Insel Mainau

Ein Luftbild der Insel Mainau im Bodensee zeigt üppiges Grün, Gärten und nahe gelegene Gewässer mit verstreuten Booten Insel Mainau: Der Bodensee im Sommer ©Mainau GmbH (Achim Mende)

Man erreicht sie über eine schmale Zufahrt „über“ das Wasser, die Blumeninsel im Bodensee. Hier erleben Sie eine üppige Blütenpracht das ganze Jahr über, einen Park mit über 150 Jahre altem Baumbestand, den barocken Glanz von Schlossanlage und Kirche, dazu den mediterranen Charakter der Insel im Privatbesitz. Lennart Graf Bernadotte († 2004), der Urenkel von Großherzog Friedrich I., gestaltete den verwilderten Park zu einem Blumen- und Pflanzenparadies um und machte die Insel der Öffentlichkeit zugänglich. Heute kümmern sich Bettina Gräfin Bernadotte und Björn Graf Bernadotte um die Insel und sind bestrebt, für Besucher aus aller Welt eine Oase der Naturschönheit, Harmonie und Entspannung zu erhalten, und sie immer wieder neu zu schaffen. Die Insel verzaubert Groß und Klein gewiss zu jeder Jahreszeit!


Das grüne Herz der Bayernmetropole: Der Münchner Englische Garten

Im Englischen Garten in München gehen Menschen auf einem Weg spazieren oder fahren mit dem Fahrrad. Ein kleiner, runder Tempel mit Säulen steht auf einem grünen Hügel. München: Englischer Garten ©DZT (Francesco Carovillano)

Die Gestaltung eines Volksparkes in München, der für jedermann zugänglich sein sollte, war ein echtes Novum: Am 13. August 1789 ordnete der pfälzische Kurfürst Karl Theodor an, das Gebiet östlich der Militärgärten in einen Volkspark umzuwandeln. So ein Glück, dass wir auch heute noch im Nordosten der Bayernmetropole auf insgesamt 375 Hektar und viel Wiesen flanieren, meditieren, Bier oder Limo trinken, Enten füttern, die Füße in die Isar halten oder den Surfern am Eisbach zuschauen können. Sehenswert sind unter anderem der 16 Meter hohe Monopteros-Bau. Der elegante Tempel bietet einen einzigartigen Ausblick über die Stadt. Zusammen mit dem Chinesischen Turm gehört er zu den bekanntesten Wahrzeichen des weltberühmten Parks. Der Englische Garten gehört weltweit zu den größten innerstädtischen Parks und ist sogar größer als der Central Park in New York.


Wie im Märchen: Schloss und Schlossgarten Schwetzingen

Das Bild zeigt ein Schloss und eine Gartenanlage in Schwetzingen mit geschnittenen Hecken in einem geometrischen Muster, eine große Zierurne auf einem Sockel und Bäume, die einen Weg säumen. Im Hintergrund ist das Schlossgebäude mit großen Bogenfenstern unter freiem Himmel zu sehen. Schwetzingen: Schloss und Gartenanlagen Schwetzingen ©Adobe Stock (rkbox)

Kaum irgendwo anders auf der Welt können Sie den Charme einer barocken Schloss- und Schlossgarten-Anlage so lebendig und hautnah genießen wie in Schwetzingen. Nach dem Vorbild von Versailles entstand in Schwetzingen eine Parkanlage, die in Europa ihresgleichen sucht. Aus einer kleinen mittelalterlichen Wasserburg ist dort im 18. Jahrhundert die malerische Sommerresidenz der Kurfürsten von der Pfalz entstanden und hat bis heute nichts von ihrem Charme verloren. Im Gegenteil. Viele Veranstaltungen, Ausstellungen und Führungen vermitteln die einzigartige Welt von Schwetzingen, wo nicht nur die Kurfürsten das Bild prägten, sondern auch Künstler und Architekten. Mit regelmäßigen zeitgenössischen Ausstellungen wird dem auch heute noch Rechnung getragen, und das macht diesen historischen Ort besonders lebendig und spannend: ein Meisterwerk europäischer Gartenkunst!


Viel Wasser und Anmut im UNESCO Gartenreich Dessau

Die Szene zeigt das Gotisches Haus im Gartenreich Dessau-Wörlitz mit aufwändigen architektonischen Details wie spitzen Türmen, Bogenfenstern und dekorativen Elementen an der Fassade. Im Vordergrund ist ein Garten mit grünem Gras und verschiedenen bunten Blumen zu sehen. Wörlitz: Gotisches Haus Gartenreich Dessau-Wörlitz ©Kulturstiftung Dessau-Wörlitz (Heinz Fräßdorf)

Dort, wo die Elbe ihre Bögen pittoresk durch Sachsen-Anhalt zieht, zwischen der Bauhausstadt Dessau und der Lutherstadt Wittenberg, liegt das Gartenreich Dessau-Wörlitz. Es ist in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstanden und erstreckt sich über 142 Quadratkilometer. Die Kernflächen dieses Areals werden noch heute durch die historischen Landschaftsgärten mit ihren Bauwerken und Gartenplastiken gebildet. Sie erleben im Gartenreich Dessau mehrere große Landschaftsgärten und deren Vernetzung durch weiträumige Landschaftsgestaltungen, die die natürlichen Gegebenheiten berücksichtigen. Man spricht hier von der „Ästhetisierung der Landschaft“, die als Weltbild ihrer Zeit diente. Dass wir das heute nachvollziehen können und in dieses kulturelle Erbe eintauchen können, macht diesen Ort einmal mehr zu etwas ganz Besonderem. Beachten Sie auch die interessanten Veranstaltungen, die dort regelmäßig stattfinden!


Schmetterlinge so groß wie Vögel im Frankfurter Palmengarten

Viele rote und weiße Rosen vor dem Glasgewächshause im Palmengarten in Frankfurt am Main Frankfurt/Main: Palmengarten ©DZT (Christoph Boeckheler)

Ein Botanischer Garten mitten in der Main-Metropole und das seit über 150 Jahren. Der Frankfurter Palmengarten ist eine Oase für Groß und Klein. Erleben Sie die verzauberte Welt der Schmetterlinge mit einer Führung durch das Blüten- und Schmetterlingshaus. Hier kann man die bunten Wunderwesen aus nächster Nähe betrachten und ihnen mit etwas Glück sogar bei der Entpuppung zuschauen – oder zumindest bei der Fütterung! Der Palmengarten und der Botanische Garten haben unterschiedliche Sammlungsschwerpunkte: während der Botanische Garten vor allem Vertreter der heimischen Flora und anderer Regionen der gemäßigten Zonen umfasst, beherbergen die Schau- und Sammlungshäuser eine Vielfalt tropischer Pflanzen. Planen Sie am besten einen ganzen Tag für Ihren Besuch – oder auch zwei!


„Ohne Sorge“: Schlosspark Sanssouci, Potsdam

Das Orangerieschloss im Park Sanssouci in Potsdam hat große Bögen. Vor dem Gebäude befinden sich Statuen. In der Mitte ist ein gepflegter Garten mit einem Springbrunnen. Potsdam: Orangerieschloss im Park Sanssouci ©DZT (Jens Wegener)

Auf den Spuren von Friedrich des Großen wandeln Sie auf Schloss Sanssouci und seinem Garten. Das Ensemble wird auch das „Refugium auf dem Weinberg“ genannt, denn hierhin zog sich der König in schwierigen Zeiten am liebsten mit seinen Hunden zurück. Das bestens erhaltene Ensemble ist eine wahre Augenweide: Die begrünten Terrassen, das Schlossgebäude von außen und die Innenräume sind geprägt von nobler Eleganz. Die Bildergalerie von Sanssouci zählt zu den prachtvollsten, eigens für eine Kunstsammlung errichteten Bauten des 18. Jahrhunderts in Europa. Gleichzeitig ist sie der älteste erhaltene Galeriebau Deutschlands. Auch heute noch sind in der Galerie über 140 hochkarätige Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts zu sehen – darunter auch Caravaggios „Ungläubiger Thomas". Genießen Sie Natur, Kultur, Architektur und viel Geschichte ohne Sorge!


Wasserkunst, Gartentheater, Rosengarten: Die Herrenhäuser Gärten in Hannover

Herrenhäuser Gärten in Hannover zeichnet sich durch gepflegte Hecken, Skulpturen und einen großen Springbrunnen in der Mitte aus. Die Besucher spazieren auf den Wegen. Hannover: Herrenhäuser Gärten, Großer Garten mit Springbrunnen ©DZT (Francesco Carovillano)

Wie ein überdimensionaler grünbunter Teppich liegen sie in der Landschaft, die Herrenhäuser Gärten im Herzen der Republik. Es gibt den „Großen Garten“ und einen Barockgarten, der nahezu unverändert als Zeugnis seiner Zeit erhalten geblieben ist. Dazu die Sondergärten „Der Niederdeutsche Blumengarten“, der vor allem im Hochsommer mit seiner Pracht begeistert und „Der Niederdeutsche Rosengarten“. Dieser Liebesgarten mit duftenden Rosen und Lauben ist eine Nachbildung der bereits im 16. Jahrhundert hoch geschätzten Verbindung aus Garten und Erotik: Paare wandelten zu den Klängen von kanonartiger Musik, die Musikanten saßen in hierfür eigens aufgestellten hölzernen Lauben – die Liebenden ließen angeregt durch betörend duftende Rosen ihren Gedanken freien Lauf. Die Zeiten ändern sich, aber eine Rose ist eine Rose…!


UNESCO-Welterbestätte: Der Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau

Ein großer Baum mit grünen Blättern steht im Vordergrund. Gelbe Blumen sind über ein Feld verstreut, mit weiteren Bäumen im Hintergrund. In der Ferne ist ein markantes rotes Schloss mit verschnörkelter Architektur zu sehen. Das Motiv befindet sich in Bad Muskau, Sachsen, im Fürst-Pückler-Park, einem UNESCO-Welterbe. Bad Muskau: Neues Schloss mit Fürst Pückler Park, UNESCO Welterbe ©Lookphotos (Günther Bayerl)

Parkomanie mit wunderschönen Spätfolgen – so könnte man das Werk von Hermann Fürst von Pückler-Muskau auch nennen: 1815 legte der Fürst einen Landschaftsgarten an, der weltweit seinesgleichen suchen sollte. Dafür konzipierte er seinen Park außergewöhnlich modern und kunstsinnig und wurde damit zu einem der bedeutendsten deutschen Landschaftsgestalter. Der Park sollte ausschließlich mit den ureigensten, der Natur abgeschauten Mitteln der Landschaft angelegt werden, indem die vorgefundene topographische Situation weitgehend beibehalten und die Architektur der landschaftlichen Dimension untergeordnet werden sollte. Mit Erfolg: Seit 2004 steht der Park auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Der grüne Fürst gilt als Begründer der modernen Landschaftsgestaltung mit Einflüssen, die über Europa hinaus bis nach Amerika reichten.