Dortmund: Deutsches Fussballmuseum ©DZT (Mark Wohlrab Fotodesign)

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Hippe Kultur in historischen Hallen

Leidenschaftlich – das beschreibt die Fans von Borussia Dortmund sehr gut. Neben der Begeisterung für den Fußball ist die reiche Industriegeschichte charakteristisch für die Ruhrgebietsmetropole.

Südkurve! In diesem Wort schwingt alles mit, was die Dortmunder zu begeisterten Fußballfans macht. Die Heimspiele der Borussia Dortmund imSignal Iduna Park, dem Westfalenstadion, sind ein Fest der Leidenschaft. Ein schwarz-gelbes Fahnenmeer wogt, ein gewaltiger Chor singt die Vereinshymnen, wenn die Fans in der Südkurve der größten Fußballarena Deutschlands jubeln: Mehr als 80.000 Zuschauer fasst der „Tempel“, den sogar die britische „Times“ als schönstes Stadion der Welt bezeichnete. Kein Wunder, dass auch das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund seinen Sitz hat.

Von der Brauerei zur Kulturstätte

Legendär ist auch das „Dortmunder U“. Weithin sichtbar prangt der neun Meter hohe, vergoldete Buchstabe auf einem Turm – ursprünglich ein Firmenlogo für eine Brauerei, ist es heute ein Wahrzeichen der Stadt. In dem Gebäude wird kein Bier mehr gebraut, seit einem umfassenden Umbau ist es als Zentrum für Kunst und Kreativität ein bedeutender Teil der Dortmunder Kulturszene. Es beherbergt auch das Museum Ostwall mit seiner Sammlung moderner Kunst: Unter anderem sind Werke von Marc Chagall, Paul Klee und Pablo Picasso zu bewundern.

Hochöfen und Parks

Ein weiteres Denkmal der Industriegeschichte erwartet Sie in Phoenix West, wo der "Skywalk" über eine stillgelegte Hochofenanlage führt und aus luftiger Höhe einen beeindruckenden Blick erlaubt: Man sieht nicht nur bis zum Stadion, sondern auch zum weitläufigen Gelände des Westfalenparks – viel Grün in der Stadt, überragt von dem 219 Meter hohen Florianturm. Die Schwerindustrie ist längst passé: Wo früher ein Stahlwerk stand, bietet der Phoenixsee mit Hafenpromenade und Restaurants zentrumsnahe Erholung und Gastronomie.

Stößchen und Salzkuchen

Wenn Sie das lokale Bier probieren wollen: Die Kneipendichte ist im Kreuzviertel mit seinen schönen Gründerzeithäusern besonders hoch. Es ist schnell ausgetrunken: das Stößchen – ein wirklich kleines Glas Bier, das früher als clevere Geschäftsidee den Wartenden an einer Bahnschranke die Zeit verkürzte. Die Schranken sind verschwunden, das Stößchen ist als Dortmunder Spezialität geblieben. Dazu sollten Sie einen Salzkuchen mit Mett probieren, ein mit Kümmel gewürztes Brötchen mit Schweinehackfleisch. Auch im Kaiserviertel finden Sie gemütliche Cafés und Restaurants sowie kleine, originelle Läden.

Reise durch die Geschichte der Region

Bei Ausflügen aus der Metropole erlebt man ebenfalls den Wandel des Ruhrgebiets von einer Industrieregion zu einer vielfältigen Landschaft. So führt eine Tour auf dem Ruhrtal-Radweg durch grüne, naturnahe Gegenden – mit Stopps an zahlreichen Industriedenkmälern.

Besonders sehenswert ist die Zeche Zollverein in Essen, die auch eine wichtige Station auf der Route der Industriekultur ist. Die ehemals größte Steinkohlenzeche der Welt hat sich nach ihrer Schließung 1986 zu einer Kulturstätte ersten Ranges entwickelt. In diesem UNESCO-Welterbe finden regelmäßig Konzerte und Festivals statt, im Ruhrmuseum können Sie noch tiefer in die Industriegeschichte eintauchen.