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10 geschmackvolle Touren zwischen Rebstöcken und Obstbäumen
Für Wanderfans wird jede Tour schnell zum Genuss. Noch reizvoller wird das Erlebnis, wenn Bewegung und Landschaft mit kulinarischen Entdeckungen verbunden sind. Speziell ausgewiesene Routen führen durch historische Weinbaugebiete, Obstgärten und zu Hofläden, Brennereien oder Brauereien. Diese zehn Empfehlungen verbinden Naturerlebnis und regionale Spezialitäten – für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Rheinhessen: Hiwweltour Westerberg
Auf dieser Runde dreht sich alles um Genuss, landschaftlich wie kulinarisch. Schließlich führt der zwölf Kilometer lange Rundweg durch Deutschlands größtes Weinbaugebiet, vorbei an Streuobstwiesen und kleinen Waldstücken. Höhepunkte der Wanderung sind das imposante Schloss Westerhaus – traditionsreiches Weingut und Gestüt auf dem Westerberg – sowie die historischen Hohlwege bei Ingelheim. Köstlich: Ständig laden Rastplätze zur Vesper und Weingüter sowie Straußwirtschaften zur Weinprobe. Den Wein oder Traubensaft für Ihre Rast können Sie auch am Vinomaten erhalten.
Start: Parkplatz am Sportplatz, 55218 Ingelheim
Dauer: 3 Stunden
Distanz: 12 Kilometer
Anreise mit dem ÖPNV: Vom Bahnhof Ingelheim am Rhein verkehren regelmäßig Busse nach Großwinternheim, wo die Rundtour startet.
Lahntal: LahnWeinStieg
Schmale Pfade am Hang, tief unten die glitzernde Lahn und zwischen Trockenmauern jede Menge Reben: So sieht das Setting des recht neuen Steigs oberhalb von Obernhof aus. Auf gut elf Kilometern fordert der Weg etwas Kondition, belohnt aber mit dem spielerischen Kassiopeia-Parcours und grandiosen Aussichtspunkten. Und weil Wandern hier untrennbar mit Wein verbunden ist, wartet am Ende ein Glas Riesling oder Spätburgunder – gekeltert aus genau den Steillagen, durch die man gerade gegangen ist.
Start: Seelbacher Straße (Parkplatz an der Lahnbrücke), 56379 Obernhof
Dauer: 5 Stunden 30 Minute
Distanz: 10,6 Kilometer
ÖPNV: An der Bahnstrecke Koblenz-Limburg (Lahn) liegt Obernhof, wo die Rundtour am Bahnhof beginnt.
Schwarzwald: Oberkircher Brennersteig
Dieser Weg trägt seinen Namen zu Recht: Entlang der zwischen Rebhängen und Schwarzwaldhügeln verlaufenden Strecke rund um das Hesselbacher Tal und hinauf zum Geigerskopfturm laden gleich mehrere Brennereien dazu ein, in Hofläden oder direkt am Hof ihre Destillate zu probieren. So verbindet der etwa 14 Kilometer lange Steig sportliches Wandern mit geschmackvollen Pausen. Wobei die Aussicht auf die Rheinebene auch ohne die Verkostung von Kirschwasser, Mirabellengeist und Co. berauscht.
Start: Wanderparkplatz, Albersbacher Straße, 77704 Oberkirch
Dauer: 14 Kilometer
Distanz: 3 Stunden 30 Minuten
ÖPNV: Vom IC/ICE-Halt Offenburg geht es mit der Ortenau S-Bahn nach Oberkirch, Ausstieg am Bahnhof oder Köhlersiedlung. Alternativ fährt vom ZOB Offenburg (vor Bahnhofsgebäude) die Buslinie 7137 ins Renchtal. Von den Haltestellen sind Zugangswege (ca. 1 km) zum Wanderparkplatz ausgeschildert.
Knüll: Neukirchner Nuff und Nopp
„Nuff und nopp“ sagt man im nordhessischen Knüllgebirge, wenn es rauf und runter geht. Das beschreibt die rund um den Kneippkurort Neukirchen führende, 13 Kilometer lange Tour recht treffend. Manche Anstiege sind fordernd, doch Märchenstationen und Rastplätze sorgen für Pausen – und Abwechslung. Charmant: Am Roten Berg startet ein QR-Code das Hörspiel „Hänsel und Gretel“. Fabelhaft gestalten sich auch die Kuchen und Biere, die zum Finale in den Neukirchner Gasthäusern, Cafés und Biergärten warten.
Start: Homberger Straße, 34626 Neukirchen
Dauer: 3 Stunden
Distanz: 13 Kilometer
ÖPNV: Die zwischen dem Bahnhof Treysa und dem Busbahnhof Bad Hersfeld verkehrende Buslinie N470 hält im Neukirchner Ortsteil Rückertshausen. Dort beginnt und endet die Rundwanderung.
Schwäbische Alb: Bierwanderweg Ehingen
Soviel vorweg: Die moderate 14-Kilometer-Runde beschwingt auch ohne Bierkonsum, führt sie doch über schöne Wiesen, durch Wälder und vorbei an erhabenen Alb-Aussichtspunkten. Doch mit den Stopps bei gleich fünf Brauereien, deren Getränkespektrum vom Hellen bis zum malzbetonten Dunklen reicht, macht die Tour gleich noch mehr Laune. So wird Baden-Württembergs einziger zertifizierter Stadtwanderweg zur genussvollen Expedition, bei der jeder Schluck ein Stück Heimatgeschichte erzählt.
Start: Marktplatz 7, 89584 Ehingen (Donau)
Dauer: 3 Stunden 30 Minuten
Distanz: 14 Kilometer
ÖPNV: Die Tour startet am Ehinger Marktplatz, drei Fußminuten vom Bahnhof entfernt. Dort kommen regelmäßig Regionalzüge aus Ulm an.
Landkreis Göttingen: Streuobstwanderweg Duderstadt–Mingerode
Gleich zu Beginn der 7,5 Kilometer-Runde, erst 2021 angelegt, geht es am größten alten Obstbaumbestand des Landkreises entlang. Danach bleibt die Route ähnlich dufte, schlängelt sie sich doch über Wiesen und durch alte Alleen. Da ist die Blütezeit von Apfel-, Birnen- und Kirschbäumen ein Fest für die Augen, die Erntezeit eines für den Gaumen, Stichwort Fallobst! Wen es eher nach Wissen dürstet, dem helfen Infotafeln über Ökologie und Geschichte, etwa des Sulbergturms und der Mingeröder Lindenallee.
Start: Kunsthalle HGN, Karl-Wüstefeld-Weg, 37115 Duderstadt
Dauer: 1 Stunde 55 Minuten
Distanz: 7,5 Kilometer
ÖPNV: Zwischen Duderstadt und Göttingen verkehren regelmäßig Busse. Von der Haltstelle Northeimer Straße sind es noch rund 800 Meter bis zum Start der Tour.
Oberlausitz: Natur-Erlebnis-Pfad am Butterberg
Mit 384 Metern zählt der Butterberg zu den markantesten Erhebungen in der Oberlausitz. Sanfte Wanderwege führen zu seinem Gipfel, wo sich ein Berggasthof samt Aussichtsturm, Streichelzoo und Spielplatz befindet. Tipp für alle, die ihren Kindern Beine machen wollen: Der 3,8 Kilometer lange Natur-Erlebnis-Pfad wurde 2023 nicht grundlos als Sachsens erster „Qualitätsweg Familienspaß“ zertifiziert. An zehn interaktiven Stationen warten Balancierangebote und spannende Infos über heimische Waldtiere.
Start: Berggasthof Butterberg, 01877 Bischofswerda
Dauer: 1 Stunde 5 Minuten
Distanz: 3,8 Kilometer
ÖPNV: Vom Bahnhof Bischofswerda verkehren Busse entweder nach Pickau oder nach Schönbrunn. Von dort bestehen Zuwege zum Butterberg-Rundweg.
Sauerland: Rothaarsteig-Spur Wisentpfad
Die Wisente, die seit 2013 bei Wittgenstein im Rothaargebirge in freier Wildbahn leben, sehen zwar imposant aus, sind aber sehr friedliebend. Und scheu. Ob man Europas größte Landsäuger überhaupt zu Gesicht bekommt? Gewiss jedoch im Schaugehege, an dem der mittelschwere 13-Kilometer-Rundwanderweg entlangführt. Ebenfalls sicher: Die Strecke durch dichte Wälder und malerische Täler macht Appetit. Gut, dass unterwegs gleich mehrere Einkehrmöglichkeiten bestehen.
Start: Casimirstaler Weg 1, 57319 Bad Berleburg-Wingeshausen
Dauer: 5 Stunden 30 Minuten
Distanz: 13 Kilometer
ÖPNV: Vom Bahnhof Bad Berleburg-Aue sind es etwa 800 Meter Fußweg zum Parkplatz Westertal. Noch näher ist es von der Bushaltestelle Kappler Mühle in Wingeshausen.
Hainich: Wanderweg Hünenteich
Ahorn, Eichen, Eschen, bemoostes Totholz und vor allem Buchen! Sie alle prägen den Nationalpark Hainich, ein Stück Urwald im Westen Thüringens. Mittendurch führt über schmale Pfade und kleine Brücken der an der Fuchsfarm (tolle Einkehr samt Brotzeitverkauf!) startende Rundweg und gewährt auf 5,5 Kilometern immer wieder Blicke auf den Hünenteich. Großer Beliebtheit erfreuen sich zudem der Wildkatzenkinderwald, ein Dorado zum Klettern und Forschen, sowie die Umweltbildungsstation.
Start: Triftchaussee, 99947 Mülverstedt
Dauer: 1 Stunde 30 Minuten
Distanz: 5 Kilometer
ÖPNV: Von Bad Langensalza aus geht es mit der Linie 733 nach Mülverstedt und von dort zu Fuß in etwa 35 Minuten zum Wanderparkplatz, dem Start- und Endpunkt der Tour.
Bayerischer Wald: Rundweg Bussard
Auf acht Kilometern führt die Route über naturbelassene Pfade durch schattige Wälder und vorbei an kleinen Lichtungen und geheimnisvollen Felsen. Unterwegs laden Bänke zum Schauen und Lauschen ein. Vielleicht lässt sich ja ein Bussard blicken, wie er über dem bayerisch-tschechischen Grenzgebiet kreist? Gewiss ist die Einkehr im Schwellhäusl, einer urigen Trifterklause mit regionalen Spezialitäten und frischem Bier. So wird die Wanderung zu einem Erlebnis für Augen, Beine und obendrein die Geschmacksnerven.
Start: Anton-Pech-Weg 12 (Parkplatz am Wanderpark), 94252 Bayerisch Eisenstein
Dauer: 2 Stunden
Distanz: 8 Kilometer
ÖPNV: Der Rundweg startet und endet direkt am Bahnhof Bayerisch-Eisenstein. Dieser wird regelmäßig von der Waldbahn angefahren.