Natur & Aktiv
6 Naturlandschaften: Viel zu sehen, viel zu erleben
Um einsame Flussauen zu entdecken, Höhlen zu erkunden und faszinierende Tiere zu beobachten, muss niemand ans Ende der Welt reisen. Das geht auch in Deutschlands geschützten Naturlandschaften. Und: Im Rahmen spezieller Erlebniswochen warten zusätzlich Exkursionen, Führungen und Vorträge auf interessierte Gäste.
Nationalparks Wattenmeer: Gewimmel am Himmel
Nationalpark Wattenmeer
©Adobe Stock (travelpeter)
Allein die zwei Wattenmeer-Nationalparks von Schleswig-Holstein und Niedersachsen ergeben zusammen fast 8.000 Quadratkilometer – und Europas vogelreichstes Gebiet. Während der Ringelganstage im April und Mai wird das besonders deutlich. Dann ermöglichen Touren mit dem Schiff, per Rad oder zu Fuß die Beobachtung zigtausender Kleingänse. Im Oktober folgt ein weiterer Höhepunkt des Vogelzugs, begleitet von Vorträgen, Exkursionen und Familienrallyes.
Biosphärenreservat Thüringer Wald: Außergewöhnlich wild
Schleusegrund: Talsperre Schönbrunn im UNESCO Biosphärenreservat Thüringer Wald
©Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald (Jens-Karsten Wykowski)
Zur Bergwiesenblüte im Frühjahr und zur Brunftzeit im Herbst laden die „Genuss-Wochen“ zwischen Ilmenau und Schleusingen zu besonderen Naturerlebnissen ein. Bei geführten Wanderungen und Workshops geben Naturführer und Ranger spannende Einblicke – und manchmal auch kulinarische Tipps. Denn regionale Küche ist ein zentraler Bestandteil des Programms. Kräuterspezialitäten und Wildfleisch aus dem ältesten Waldbiosphärenreservat Deutschlands stehen dabei besonders im Fokus.
Nationalpark Unteres Odertal: Glücksmomente mit den „Vögeln des Glücks“
Schwedt: Nationalpark Unteres Odertal
©DZT (Francesco Carovillano)
Auf ihrem Zug gen Süden machen im Herbst zehntausende Graukraniche im dünn besiedelten Nordosten Deutschlands Station. Beliebte Landeplätze bietet etwa der einzige Flussauen-Nationalpark des Landes im Unteren Odertal. Von ausgewiesenen Aussichtspunkten und Schutzhütten lassen sich die scheuen „Vögel des Glücks“ bestens beobachten. In der „Kranichwoche“ sorgen Führungen und Vorträge für zusätzliche Einblicke.
Naturpark Fränkische Schweiz – Frankenjura: Geheimnisvolle Welt unter Tage
Pottenstein: Barbarossasaal in der Teufelshöhle Pottenstein
©Tourismusbüro Pottenstein (Thomas Bernard)
Gewaltige Tropfsteinsäulen, filigrane Kristallgrotten und Skelette des riesigen Höhlenbären: Dieses Szenario schlummert wohl in einigen der über 1000 Höhlen des zwischen Nürnberg und Lichtenfels gelegenen Naturparks. Sechs davon haben sich zur „Erlebniswelt Jurahöhlen“ zusammengeschlossen und bieten regelmäßig Führungen an. Ein Highlight ist die Teufelshöhle Pottenstein, mehrfach zur „schönsten Schauhöhle Deutschlands“ gewählt.
Biosphärenreservat Rhön: Sterne, fast zum Greifen nah
Sternenpark im schwarzen Moor in der Rhön
©Sternenpark Rhön (A. Hänel)
Kommunen und Reservatsverwaltung arbeiten im Sternenpark Rhön Hand in Hand zum Schutz der Nacht. Von der geringeren Lichtverschmutzung profitieren neben Tieren auch Menschen – lassen sich doch Sterne, Planeten und ferne Galaxien so deutlich besser beobachten und von Experten erklären. Und selbst tagsüber sind Besucher den Sternen nah: Ausgewiesene Plätze locken mit drehbaren Sternenkarten und Stützen zum Fernrohrauflegen, manche zudem mit einem Polarsternfinder sowie Infotafeln.
Biosphärenreservat Schwarzwald: Besondere Rinder, besonderer Schutz
Kühe auf dem Belchen
©Getty Images (manfredmuenzl)
„Mit Genuss die Landschaft erhalten“: So lautet das Motto bei den „Hinterwälder Wochen“, die jedes Jahr im Oktober in Anerkennung der gleichnamigen und für den Südschwarzwald so typischen Rinderrasse stattfinden. Um die Aufmerksamkeit auf die in Steillagen eingesetzten, aber vom Aussterben bedrohten Nutztiere zu lenken (und langfristig deren Erhalt zu gewährleisten), kreieren mehr als 20 Gastronomen aus der Region kreative Hinterwälder-Gerichte. In ihren Betrieben tischen sie jeweils drei davon auf.