Eisenach: Aussicht von der Wartburg bei Sonnenuntergang ©DZT (Francesco Carovillano)

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Thüringen

Thüringen ist das grüne Herz Deutschlands und Wiege der deutschen Klassik.

In Erfurt erleben Sie die Blütezeit jüdisch-mittelalterlicher Kultur, in der Eisenacher Wartburg Jahrhunderte deutscher Kultur- und Geistesgeschichte. Barocke Pracht in Altenburg, Klassik und Bauhaus in Weimar – da tut es gut, fernab vom Trubel zur Ruhe zu kommen. Zum Beispiel in den Baumkronen des Nationalparks Hainich, bei Licht und Musik in der Toskana Therme Bad Sulza oder irgendwo im Lande bei Thüringer Bratwurst und halbseidenen Klößen.Wo einst die Mauer stand, wandern Sie heute entlang des Grünen Bands. Auf den 763 Kilometern in Thüringen gibt es 39 erfasste, heute noch erhaltene Grenztürme und Gedenkstätten, die die Erinnerungen wachhalten.

Wartburg: Wiege der Nation

Martin Luther übersetzte hier inkognito als Junker Jörg das Neue Testament, Goethe wollte sie zum Museum machen und deutsche Studenten träumten hier vom Nationalstaat: Die Wartburg ist wie kaum ein anderes Gebäude deutsches Nationalsymbol. Mit dem Ende der deutschen Teilung gewann sie ihren Platz in der Mitte Deutschlands zurück, seit 1999 gehört sie als „ideale Burg“ zum UNESCO-Welterbe – durchstreifen Sie in den historischen Mauern über Eisenach fast tausend Jahre deutscher Geschichte.

Anreise: 2:30 Stunden mit dem Zug ab Berlin nach Eisenach.

Hainich: Durch die Wipfel des Thüringer Walds

Westlich von Bad Langensalza mit seiner seit 1990 restaurierten historischen Altstadt wandeln Sie auf den hölzernen Bohlen des Baumkronenpfads durch das Dach des Nationalparks Hainich. Entdecken Sie den größten zusammenhängenden Laubwald Deutschlands von oben, auf Augenhöhe mit seinen unberührten Buchenbeständen, die 2011 ins UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen wurden.

Anreise: 45 Minuten mit dem Hainichbus ab Eisenach zum Baumkronenpfad.

Erfurt: Jüdisch-mittelalterliche Kultur

Seit 2023 ist Erfurt Teil des UNESCO-Welterbes. Die hervorragend erhaltene Altstadt umfasst mit der Alten Synagoge samt Erfurter Schatz, der 2007 entdeckten Mikwe und dem Steinernen Haus einmalige Bauzeugnisse der jüdisch-mittelalterlichen Gemeinde. Entdecken Sie das historische Erbe und das moderne jüdische Leben in der Gemeinde, die seit dem Fall der Mauer um ein Vielfaches gewachsen ist.

Anreise: 30 Minuten mit dem Zug ab Eisenach.

Weimar: Von der Renaissance zum Bauhaus

Die Residenzstadt in Thüringens Mitte ist reich an großen Namen: Zum UNESCO-Welterbe „Klassisches Weimar“ gehören neben Schlössern und Parks die Wohnhäuser Goethes, Schillers und Herders sowie die Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek. Cranach der Ältere und der Jüngere malten in Weimar; Bach, Liszt und Strauss komponierten hier. Walter Gropius half, Weimar in die Moderne zu führen: Seinem Bauhaus ist ein Museum gewidmet, das zum 100. Gründungsjubiläum 2019 in einen kubischen Neubau zog.

Anreise: 15 Minuten mit dem Zug ab Erfurt.

Toskana Therme Bad Sulza: Wellness-Bad in Licht und Klang

Lassen Sie den Alltagsstress hinter sich und tauchen Sie ein in eine andere Welt. Und zwar wörtlich: Unter der imposanten Kuppel der Toskana Therme versinken Sie in einer faszinierend illuminierten Welt und lauschen unter Wasser traumhaften Klängen. Das „Liquid Sound“-Konzept wurde als EXPO-2000-Projekt international bekannt. Die riesige Bade- und Saunalandschaft in der Kur- und Weinstadt Bad Sulza, die zu DDR-Zeiten Volksheilbad war, lässt heute keine Wellness-Wünsche offen.

Anreise: 20 Minuten mit dem Zug ab Weimar nach Bad Sulza.

Residenzstadt Altenburg: Trost-Orgel und Safranblüte

Hier spielte einst Johann Sebastian Bach: 1739 wurde der Musiker nach Altenburg eingeladen, um die von Tobias Heinrich Gottfried Trost erbaute Orgel der Schlosskirche auf Pfeifen und Tasten zu prüfen. Das Instrument bestand die Prüfung und erklingt heute wie damals bei stimmungsvollen Konzerten im prächtigen barocken Ambiente.
Eine Pracht ganz anderer Art entfaltet sich in der Region immer im Herbst: Dann blüht der Safran, der Altenburg im 15. Jahrhundert reich gemacht hat und seit 2016 wieder in der Region angebaut wird.

Anreise: 2:15 Stunden mit dem Zug ab Bad Sulza.