Bad Langensalza: Waldhüterin spaziert mit Hund durch den herbstlichen Wald im Nationalpark Hainich ©DZT (Julia Nimke)

Inspiring Germany

9 genussvolle Herbsterlebnisse von der Nordsee bis zum Allgäu

Wenn der Sommer endet, beginnt eine besonders einmalige Jahreszeit in Deutschland, und der goldene Herbst zeigt sich in seinem schönsten Kleid. Genießen Sie leuchtend bunte Wälder und Landschaften in weichem Herbstlicht!

Kein Grund für einen Sommer-Blues! Es ist doch immer wieder tröstlich zu wissen, dass es wunderbar weitergeht, wenn der Sommer langsam ausklingt. Denn ab Ende September entfalten viele Landschaften und Regionen in Deutschland ihre ganz besondere Schönheit, und der Zauber des Herbstes nimmt alle in seinen Bann. Buntes Laub, reife Früchte, die Weinlese in den 13 Weinbauregionen Deutschlands und natürlich jede Menge Grund zum Feiern. Auch viele kulinarische Spezialitäten kommen saisonal im Herbst auf den Tisch: Wild- und Pilzgerichte, Kohlspezialitäten, Waller (eine besonders in Franken bekannte Fischspezialität), Köstlichkeiten mit Äpfeln oder Kürbissen, Nüsse und junger Wein.


Weinlese miterleben

Sasbachwalden: Weinreben Sasbachwalden: Weinreben ©DZT (Jens Wegener)

Bei einer Weinlese im Weingut dabei zu sein, ist ein ganz besonderes Erlebnis in dieser Jahreszeit. Vielerorts beginnt die Lese schon Mitte September, da hat sich das Weinlaub zwar noch nicht bunt gefärbt, dafür werden Sie mit köstlichen Trauben und einer ganz besonderen Stimmung im Weingut belohnt. Besonders atemberaubend wird es, wenn das Laub in den Weinbergen sich tiefrot, goldgelb und in allen Schattierungen dazwischen verfärbt. Mit dem sanften Herbstlicht und zum Teil noch warmen Tagen wird daraus ein unvergesslicher Kurzurlaub: Reisen Sie etwa an die markante Saarschleife nach Mettlach, an die Mosel mit ihren Steillagen, an die Nahe oder an den Rhein mit seinen wunderschönen (Wein)Ufern, wo es sich auch ganz ausgezeichnet wandern oder radeln lässt.


Jede Menge Äpfel vom See

Stade: Apfelernte auf den Obstplantagen im Alten Land Stade: Apfelernte auf den Obstplantagen im Alten Land ©Tourismusverband LK Stade/Elbe e.V. (Martin Elsen)

Mit dem Ende des Sommers beginnt auch die Erntezeit in Deutschland. Ob der rotbackige Elstar, der sonnige gelbe Jonagold oder der säuerliche Boskoop - vor allem reife Äpfel haben jetzt Saison und werden unter anderem in den beiden größten Erntegebieten im Alten Land, in der Nähe von Hamburg, und am Bodensee geerntet. Wenn die Herbstsonne scheint und eine leichte Brise durch die Blätter raschelt, ist es besonders schön zwischen den Apfelbäumen. Von Mitte September bis Mitte November ist die beste Zeit auf einem der Obst Höfe einzukehren. Urige Hofläden, weitläufige Obstwiesen und eine Vielzahl an Veranstaltungen rund um den Apfel laden besonders im Herbst dazu ein, die Natur zu entdecken und ihre Früchte zu genießen. Das geht wunderbar zu Fuß oder mit dem Rad.


Mit dem Rad an der Mosel entlang

Bremm: Sonnenaufgang über den Weinbergen an der Moselschleife Bremm: Sonnenaufgang über den Weinbergen an der Moselschleife ©Adobe Stock (rphfoto)

Wer die letzten warmen Sonnenstrahlen im Herbst gerne noch auf dem Rad genießen möchte, dem sei der Mosel-Radweg empfohlen: Er beginnt in Frankreich und führt auf über 300 Kilometern bis nach Koblenz. Entlang der deutschen Strecke bieten sich Ihnen schmucke Winzerdörfer, mittelalterliche Burgen und sehr steile Rebhänge – sowie natürlich auch zahlreiche Gelegenheiten, genussvolle Abstecher in die kleinen Winzerdörfer zu machen. Eine schöne Fachwerkstadt in Deutschland etwa ist Bernkastel-Kues und die Weinlage Bremmer Calmont ist mit einer Neigung von bis zu 68° die steilste Weinlage Europas. Entdecken Sie Ihre eigenen Superlative auf dieser Reise durch eines der schönsten Flusstäler!


Farbspektakel im Laubwald

Bad Langensalza: Waldhüterin spaziert mit Hund durch den herbstlichen Wald im Nationalpark Hainich Bad Langensalza: Waldhüterin spaziert mit Hund durch den herbstlichen Wald im Nationalpark Hainich ©DZT (Julia Nimke)

Natürlich ist das Farbspektakel in den dichten Laubwäldern Deutschlands am schönsten. Zum Glück gibt es jede Menge davon – etwa im idyllischen Schwarzwald, im herbstlichen Spessart in Bayern oder auch im romantischen Spreewald in Brandenburg. Das größte zusammenhängende Laubwaldgebiet Deutschlands befindet sich in Thüringen: Der Nationalpark Hainich ist ein Höhenzug mit insgesamt 130 Quadratkilometern Fläche und gehört mit vier anderen Wäldern zum UNESCO Welterbe. Seine Vielfalt der Baumarten sorgt im Herbst für ein beeindruckendes Farbspektakel. Der Bayerische Wald ist ebenfalls ein märchenhaftes Ausflugsziel im Herbst. Andere bezaubernde, bewaldete Regionen sind die Sächsische Schweiz, die Eifel oder der Harz: Wer dort seinen Blick weit über das bunte Blättermeer schweifen lassen will, klettert am besten auf den Brocken, den höchsten und sagenumwobenen Berg dieses Mittelgebirges.


Warm eingepackt am Meer entlang!

Otterndorf: Die Wattführerin mit ihrem Hund führt eine Gruppe im Watt Otterndorf: Die Wattführerin mit ihrem Hund führt eine Gruppe im Watt ©DZT (Jens Wegener)

Seien Sie nicht traurig, wenn Bikini und Badehose ins Winterlager kommen! Die Nord- und Ostsee sind auch im Herbst inspirierende Urlaubsziele. Den herbstlichen Kontrast der weißen Kreidefelsen gegenüber der bunt gefärbten Buchenwälder des Nationalparks Jasmund können Sie auf der Ostseeinsel Rügen genießen und dort ein weiteres Naturschauspiel erleben: die Kraniche machen während ihrer Reise gen Süden Rast auf der Ostseeperle. Die Nordseeinseln locken in der manchmal stürmischen Jahreszeit mit menschenleeren Stränden und endlosen Spaziergängen, die man bei einem heißen Tee oder Grog ganz wunderbar ausklingen lassen kann. Eine Führung durchs Wattenmeer ist auch im Herbst ein großartiges Erlebnis, von dem man sich bei einer anschließenden Wellnessbehandlung mit den heilenden Mineralien aus dem Schlickboden erholen kann.


Wenn die Kühe wieder ins Tal ziehen

Berchtesgaden: Kühe und Hirten beim Almabtrieb von der Saletalm Berchtesgaden: Kühe und Hirten beim Almabtrieb von der Saletalm ©Bildarchiv Bayern Tourismus (erlebe.bayern – Peter von Felbert)

Eine Besonderheit im Herbst ist der Almabtrieb in vielen Regionen Bayerns. Dabei werden die Tiere von verschiedenen Almen zusammen ins Tal geleitet und dort wieder auf die jeweiligen Höfe „verteilt“. Das findet am sogenannten „Viehscheid“ statt. Danach gibt es Blasmusik, Brotzeit und natürlich Bier. An manchen Orten bieten erfahrene Wanderführer Touren auf die Almen an, von wo aus man den Start des Almabtriebes begleiten kann. Hierzu können Sie sich bei den jeweiligen Tourist-Infos im Ort erkundigen. Ob mit oder ohne Kühe: Ein Wanderurlaub im goldenen Herbst im Allgäu ist immer ein ganz besonderes Highlight. Und wem nach so viel Natur der Sinn eher nach Kultur steht, kann Sightseeing im Schloss Neuschwanstein, Shopping in Kempten oder eine Fahrt auf Deutschlands längster Ganzjahres-Rodelbahn genießen.


Entspannen in der Therme

Neumarkt i.d. Oberpfalz: Frau entspannt im Schlossbad Neumarkt Neumarkt i.d. Oberpfalz: Frau entspannt im Schlossbad Neumarkt ©DZT (Günter Standl)

Hier kommt ein weiterer Vorteil des Herbstes: Man kann ohne Reue den ganzen Tag in einer von vielen Wellness-Oasen in Deutschland verbringen. Von Nord nach Süd, von Ost nach West gibt es überall traumhafte Thermen zum Entspannen oder wohltuende Thermalbäder mit heilsamem Solewasser, Saunen oder Dampfbädern. Abschalten und neu auftanken können Sie in einem der 350 zertifizierten Kur- und Heilbädern in ganz Deutschland, wo man der Seele und dem Körper etwas Gutes tun kann.


Nur für Kenner: Pilze sammeln

Vogelsberg: Zubereitung von Steinpilzen im Wald Vogelsberg: Zubereitung von Steinpilzen im Wald ©DZT (Christoph Herdt)

Fündig werden in Brandenburg: Die Wälder und Fluren in diesem Bundesland bieten wohl besonders gute Wachstumsbedingungen für verschiedene Pilzsorten – wie etwa Steinpilze, Riesenbovist oder Parasolpilz. Wichtig für deren Wachstum ist, dass der Boden gut durchfeuchtet ist. Nach langen Trockenperioden ist auch hier mit wenig Erfolg zu rechnen. Aber nach jahreszeitlich bedingtem Regen, ist es ein großes Vergnügen, durch die Brandenburger Wälder zu streifen und die köstlichen „Findlinge“ mit nach Hause zu nehmen. Vorsicht: bitte nur solche Pilze sammeln und zubereiten, die Sie genau kennen, und deren Genießbarkeit außer Frage steht. Dann werden Sie in Brandenburg viel Sammlerglück erleben. Am besten schauen Sie vor Ihrem Ausflug in die Wälder auf einer Niederschlagskarte nach, wie es sich in der Gegend, in der Sie Ihren Herbsturlaub verbringen möchten, mit dem Regen und damit auch mit dem Pilzwachstum verhält!


Lüneburger Heide: Lila soweit das Auge reicht

Lüneburg: Lüneburger Heide in der Blütezeit Lüneburg: Lüneburger Heide in der Blütezeit ©TMN GmbH (Markus Tiemann)

Schon im Spätsommer – Anfang August bis Anfang September – sollten Sie sich auf die Reise in die Lüneburger Heide begeben, wenn Sie die Blüte dort erleben möchten. Dieses besondere Farbspektakel ist eines der schönsten Naturereignisse in Norddeutschland: Hunderttausende Pflanzen der violetten Besenheide bilden im August und September lilafarbige Teppiche. Je nach Standort und Witterung entwickelt sich die Blüte sehr unterschiedlich und auch nicht gleichzeitig an allen Standorten. Wenn Sie sicher sein möchten, wann die jeweiligen Heideflächen Ihrer Wahl in voller Blüte stehen, lohnt es, sich rechtzeitig zu informieren. Ein „Blüten-Barometer“ der Region Lüneburger Heide informiert tagesaktuell über den jeweiligen Stand und Ort der lila Schönheiten!