Rheinland-Pfalz: Wanderer auf dem Moselsteig ©Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH (Dominik Kezt)

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13 Wanderwege an Bächen, Flüssen und Küsten

Sie lieben das Wasser? Dann entdecken Sie mit uns besondere Wandertouren: auf historischen Spuren entlang des Rheins, über Urwaldpfade durch Nationalparks oder an Nord- und Ostsee.

Neckarsteig – auf den Spuren der Staufer

Heidelberg: Das Schloss über der Altstadt mit Heiliggeistkirche und alter Neckarbrücke Heidelberg: Das Schloss über der Altstadt mit Heiliggeistkirche und alter Neckarbrücke ©DZT (Francesco Carovillano)

Eine Wanderung über den 128 Kilometer langen Neckarsteig beginnt mit einem architektonischen Ausrufezeichen: dem Heidelberger Schloss. Überall entlang der Strecke haben die Könige der Staufer Burgen und Burgruinen hinterlassen – bis hin zur mächtigen Kaiserpfalz in Bad Wimpfen. Service wird entlang der Strecke großgeschrieben: Jede der neun Etappen ist nachhaltig mit der Bahn erreichbar, QR-Codes liefern Hintergrundwissen an rund 30 Sehenswürdigkeiten. Und zum Rasten gibt es nicht nur sogenannte Waldsofas, sondern auch von Künstlern individuell gestaltete Bänke.


RheinBurgenWeg – ins rheinische Weltkulturerbe

Niederheimbach: Burg Sooneck im Binger Wald am Rhein, Route der Rheinromantik Niederheimbach: Burg Sooneck im Binger Wald am Rhein, Route der Rheinromantik ©Rheintouristik Tal der Loreley, St. Goar (Mahlow Media, Winningen)

Er inspirierte Dichter, Maler und Schriftsteller, diente über Jahrtausende als Transportroute und birgt eine einzigartige Kulturlandschaft: der Rhein. Rund zwei Dutzend Burgen und Ruinen sind die Highlights entlang des 191 Kilometer langen RheinBurgenWeges, der zunächst durch das rheinische Schiefergebirge führt, bevor er bei Koblenz ins Weltkulturerbe Oberer Mittelrhein eintaucht. Einige Abschnitte sind besonders spannend für Familien, andere locken mit sportlicher Herausforderung – insgesamt kommen immerhin über 8.000 Höhenmeter zusammen.


Natursteig Sieg – Felsenpfade zum Druidenstein

Hennef: Siegtal mit Blick auf Stadt Blankenberg und Burg Hennef: Siegtal mit Blick auf Stadt Blankenberg und Burg ©Adobe Stock (Markus)

Natur im Breitwandformat erwartet Sie auf dem knapp 200 Kilometer langen Natursteig Sieg – benannt nach dem 155 Kilometer langen Flüsschen, das im Rothaar-Gebirge entspringt und in den Rhein mündet. Die 14 Wegabschnitte, die alle per Bahn erreichbar sind, folgen überwiegend dem Fluss. Teilweise schrauben sie sich aber auch in die Berge – durch urige Wälder und vorbei an Quellen und Biotopen. Besonders lohnenswert ist die 13. Etappe zum Druidenstein, einem rund 20 Meter hohen Basaltkegel, und auf den Ottoturm mit seiner weiten Aussicht.


Urwaldsteig Edersee – durch unberührte Buchenwälder

Urwaldsteig: Schloss Waldeck und Blick auf dem Edersee Urwaldsteig: Schloss Waldeck und Blick auf dem Edersee ©German Roamers (Leo Thomas)

Ein Urwald im Herzen Deutschlands: Das Biotop des Kellerwalds in Hessen ist so kostbar, dass es nicht nur als Nationalpark, sondern auch als Weltnaturerbe unter Schutz steht. Keine Straße zerschneidet die dichten Buchenwälder mit ihren knorrigen Stämmen, von Pilzen bedecktem Totholz und dem fjordartigen Edersee, den der 66 Kilometer lange Urwaldsteig Edersee umrundet. Die Felspfade entlang der Steilhänge können durchaus zur Herausforderung werden. Mehr über Flora und Fauna vermittelt das multimediale Nationalparkzentrum.


Talsperrenweg Zeulenroda – Wandern mit Badespaß

Zeulenroda-Triebes: Sonnenuntergang am Zeulenrodaer Meer bei der Talsperre Zeulenroda im Vogtland Zeulenroda-Triebes: Sonnenuntergang am Zeulenrodaer Meer bei der Talsperre Zeulenroda im Vogtland ©Archiv TVV (Sebastian Theilig)

Die Einwohner von Zeulenroda im Thüringischen Vogtland sind so stolz auf ihren Stausee, dass sie ihn liebevoll das Zeulenrodaer Meer nennen. Innerhalb von zwei Tagen umrunden Sie das Gewässer auf dem 45 Kilometer langen Talsperrenweg. Die Tour ist besonders für Sommertage geeignet, denn unterwegs kann man immer wieder ins Wasser springen oder ein Boot mieten – für ein Picknick auf dem „Meer“.


Hohenwarte-Stausee-Weg – rund um Stausee-Fjorde

Hohenwarte: Ausblick auf die Hohenwartetalsperre im Morgenlicht Hohenwarte: Ausblick auf die Hohenwartetalsperre im Morgenlicht ©AdobeStock (AVTG)

Auch der Hohenwarte-Stausee in Thüringen darf sich von seinen Anwohnern „Meer“ nennen lassen. Zu Recht, denn er gilt als größtes deutsches Stauseegebiet. Auf einem 75 Kilometer langen Fernwanderweg kann man die fjordartig zerklüftete Wasserlandschaft in vier Etappen umrunden. Zahlreiche Auf- und Abstiege gestalten diese Tour besonders aussichtsreich, verlangen aber auch Kondition. Zum Erfrischen bieten sich neben dem Stausee einige eiskalte Bergbäche an. Mit etwas Glück sichten Sie dort vielleicht sogar einen der seltenen Feuersalamander.


Altmühltal-Panoramaweg – durch die Flussauen

Riedenburg: Die Rosenburg über der Stadt, Naturpark Altmühltal Riedenburg: Die Rosenburg über der Stadt, Naturpark Altmühltal ©DZT (Frank Blümler)

„Zwölf Apostel“ heißt eine wilde Formation von Dolomitfelsen im bayerischen Altmühltal – nicht das einzige Highlight entlang des 200 Kilometer langen Panoramaweges, der sich durch die Auenlandschaften dieses Flüsschens zieht: Auf zehn Etappen durch den Naturpark Altmühltal durchquert man Wacholderheiden, blühende Wiesen und Feuchtgebiete. Und weil die Region so reich an Naturschätzen ist, hinterließen die Menschen zu allen Epochen ihre Spuren: von den Resten des römischen Grenzwalls Limes bis zu den Burgen und Schlössern des Mittelalters.


Schlaubetal-Wanderweg – im Reich des Seeadlers

Eisenhüttenstadt: Bremsdorfer Mühle mit Wasserrad im Brandenburger Naturpark Schlaubetal Eisenhüttenstadt: Bremsdorfer Mühle mit Wasserrad im Brandenburger Naturpark Schlaubetal ©Adobe Stock (ebenart)

Acht Mühlräder drehten sich einst im Schlaubetal im Südosten Brandenburgs, um Korn zu mahlen, Holz zu sägen und Kupfer zu hämmern – einige davon wie die Ragower Mühle sind noch erhalten. Ein weiterer Höhepunkt entlang des 25 Kilometer langen Schlaubetal-Wanderweges im gleichnamigen Naturpark ist die wilde Natur entlang des Flüsschens, das sich auf ihrem Weg vom Wirchensee nach Müllrose durch Schluchten und Wälder schlängelt, Niedermoore bildet, Seen und Teiche durchfließt. Die Chance ist sehr groß, hier Seeadler oder Eisvögel zu sichten.


Märkischer Landweg – in den Weiten Brandenburgs

Lychen: Stadtsee mit Stadtkirche St. Johannes Lychen: Stadtsee mit Stadtkirche St. Johannes ©Adobe Stock (ebenart)

Vorhang auf für pure Natur: Der 217 Kilometer lange Märkische Landweg durch die Uckermark im Nordosten Brandenburgs ist so einsam, dass Sie auf manchen der zehn Etappen keinem anderen Wanderer begegnen werden. Es geht durch kleine Dörfer mit blumengeschmückten Ziegelhäusern, Kopfsteinpflaster und gepflegtem Dorfplatz unter schattigen Linden. Das Wasser spielt eine Hauptrolle inmitten der eiszeitlich geprägten Landschaft: von Bächen, Teichen und Badeseen bis hin zum Strom der Oder. Bitte vergessen Sie nicht, Wasser und Verpflegung mitzunehmen beim Eintauchen in die Stille.


Rügener Bodden-Panoramaweg – durch stilles Hinterland

Rügen: Buchenwälder im Nationalpark Jasmund, Paar beim Wandern Rügen: Buchenwälder im Nationalpark Jasmund, Paar beim Wandern ©DZT (Lars Schneider)

Die schneeweißen Kreidefelsen sind ein Wahrzeichen der Insel Rügen. Doch die größte Insel des Reiselandes Deutschland besitzt mit dem Panoramaweg rund um den Großen Jasmunder Bodden auch eine Strecke durch das stillere Hinterland. An der 24 Kilometer langen Route liegen verwunschene Küstenwälder und schroffe Steilufer. Immer wieder erleben Sie weite Blicke über die zerklüftete Küstenlandschaft. Für ein Picknick bietet sich das verschlafene Ralswiek mit seinem hübschen Schloss an.


Moselsteig – durch die Weinberge

Moselsteig Moselsteig ©Dominik Ketz/Rheinland-Pfalz Tourismus

Für jeden Tag des Jahres ein Kilometer: Der 365 Kilometer lange Moselsteig durchquert eine Flusslandschaft, die an Abwechslungsreichtum kaum zu übertreffen ist – von der deutsch-französischen Grenze bis nach Koblenz. Allen voran sind die teils steil ansteigenden Weinberge zu nennen, wo Sie unterwegs vom Moselwein probieren können. Überall ist die lange Geschichte der Region präsent, zum Beispiel, wenn Sie den Blick von der Reichsburg Cochem schweifen lassen oder am Fuße der römischen Porta Nigra in Trier stehen.


Langwarder Groden – Vogelbeobachtung im Wattenmeer

Butjadingen: Wanderweg Langwarder Groden Butjadingen: Wanderweg Langwarder Groden ©Adobe Stock (fotografci)

Großer Brachvogel und Brandgans, Kiebitz, Uferschnepfe und Säbelschnäbler: Im Langwarder Groden tummeln sich Tausende von Wat- und Zugvögeln, insbesondere im Frühjahr und Herbst. Hier im Nationalpark Wattenmeer an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins hat der beständige Wechsel von Ebbe und Flut ein einzigartiges Biotop geschaffen. Im Kutterhafen Fedderwardersiel können Sie zu einer rund fünf Kilometer langen Tour in die Tier- und Pflanzenwelt dieses Weltnaturerbes aufbrechen. Bitte vergessen Sie nicht, ein Fernglas mitzunehmen!


Falladas Fridolinwanderung – auf literarischen Spuren

Feldberger Seenlandschaft: Naturpark Uckermärkische Seen bei Feldberg, Breiter Luzin Feldberger Seenlandschaft: Naturpark Uckermärkische Seen bei Feldberg, Breiter Luzin ©Lookphotos (Klambt Style-Verlag / Gregor Lengler)

„In völliger Ahnungslosigkeit hatte ich einen der schönsten, stillsten Erdenflecken eingehandelt“, schrieb Autor Hans Fallada über sein Haus in Carwitz in der Feldberger Seenplatte, wo er mehrere Werke schrieb – unter anderem das Kinderbuch „Fridolin, der freche Dachs“. Die Schauplätze finden Sie entlang eines zehn Kilometer langen Wanderweges wieder: Hügel mit weiten Blicken, glasklare Badeseen, eine handbetriebene Seilfähre, einen Schäferladen zur gemütlichen Einkehr. Lohnenswert ist ein Besuch in Falladas einstigem Wohnhaus.