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10 coole Wandertipps für heiße Tage
Wenn die Sonne vom Himmel brennt, ist Schatten besonders willkommen – vor allem beim Wandern. Angenehm kühle Wege, die unter dichtem Blätterdach, an einem Bach oder See verlaufen oder durch eine Schlucht führen, machen auch Sommertouren zum Genuss. Diese zehn überwiegend leichten Wanderwege – von der Altmark bis zum Bayerischen Wald – bieten Erfrischung, Naturerlebnis und Erreichbarkeit per ÖPNV.
Pfälzer Bergland: Sagenhafter Waldpfad
Dieser 17 Kilometer lange Rundweg macht seinem Namen alle Ehre: Verwunschene Baumriesen, moosbedeckte Felsen und geheimnisvolle Lichtungen schaffen eine geradezu märchenhafte Stimmung. Kein Wunder, dass man sich da gern Geschichten über die Geister der Sickinger Höhe erzählt! Fürchten muss sich niemand, ehrfürchtig könnte man aber durchaus sein angesichts der Elendsklamm, die mit ihren Wasserfällen, Kaskaden und Blockmeeren einem natürlichen Kunstwerk gleicht.
Start: Am Bahnhof 30, 66892 Bruchmühlbach-Miesau
Dauer: 4 Stunden
Distanz: 16 Kilometer
ÖPNV: Mit Zug oder Bus geht es zum Bahnhof Bruchmühlbach-Miesau, wo ein Zuweg zum Wandereinstieg führt.
Bayerischer Wald: Rundweg Buntspecht
Durch dichten Bergmischwald führt der bei St. Oswald-Riedlhütte startende, rund sieben Kilometer lange Rundweg hinauf zum stillen Rachelsee, dem einzigen natürlichen See im Nationalpark Bayerischer Wald. Der Weg ist gut begehbar, verläuft aber auf teils steinigen und ansteigenden Pfaden – ideal für Wanderer mit etwas Kondition. Gut bei Hitze: Unter dem Blätterdach bleibt es angenehm kühl. Herzerwärmend dann aber der Anblick des unterhalb des 1453 Meter hohen Großen Rachels ruhenden, fast mystischen Sees.
Start: Parkplatz Diensthüttenstraße, 94568 St. Oswald-Riedlhütte
Dauer: 2 Stunden
Distanz: 7 Kilometer
ÖPNV: Vom Bahnhof Spiegelau fahren zwischen Ende Mai und Mitte September stündlich die sogenannten Igel-Busse zur Racheldiensthütte, dem Ausgang der Wanderung.
Altmark: Naturpfad Arneburg
Die Altmark ist eine historische Kulturlandschaft im Norden Sachsen-Anhalts. Sie beheimatet aber auch wertvolle Naturräume, etwa das UNESCO-Biosphärenreservat „Flusslandschaft Elbe“. Einsichten gewährt der Naturpfad Arneburg, eine leichte und kurze Rundtour durch den schattigen Arneburger Hang. Zwischen Hainbuchen, Feldulmen und Robinien geht’s zu Blickpunkten über die eindrucksvolle Elbe und ihre Altarme. Mit etwas Glück lassen sich sogar Störche oder Seeadler erspähen!
Start: Parkplatz am alten Fähranleger Arneburg
Dauer: 1 Stunde 10 Minuten
Distanz: 4,4 Kilometer
ÖPNV: Vom Bahnhof Stendal verkehren Busse nach Arneburg, wo am Alten Fähranleger die Wanderung beginnt und endet.
Teutoburger Wald: Romantisches Furlbachtal
Klein, aber oho! Das gilt für den gerade einmal 15 Kilometer langen Furlbach im westfälischen Teil des Teutoburger Waldes auf jeden Fall. Hier zeigt sich die Natur in dem anmutigen Tal von ihrer märchenhaften Seite: Schlanke Kiefern, knorrige Eichen und dichtes Grün spenden wohltuenden Schatten. Der etwa sechs Kilometer lange Rundweg führt mal am Bachufer entlang, mal bis zu zehn Meter darüber auf gewundenen Pfaden durch den abwechslungsreichen Wald.
Start: Wanderparkplatz Mittweg, gegenüber dem Wasserwerk
Dauer: 1 Stunde 40 Minuten
Distanz: 6,2 Kilometer
ÖPNV: Die Senne-Bahn verbindet Bielefeld und Paderborn, mittendrin der Bahnhof Schloß Holte, wo die Buslinie 84.1 nach Stukenbrock verkehrt. Wanderer steigen an der Haltestelle „Mittweg“ aus.
Thüringer Wald: Dr.-Wald-Weg
Wasserbäder, Weingenuss und Wandern: Goethe verbrachte in seinem „geliebten Stützerbach“ mehr als ein Dutzend Aufenthalte. Kein Wunder, der Thüringer Wald ist hier richtig schön. Seinen Namen verdankt der 13 Kilometer lange Rundweg jedoch dem hier aktiven Arzt und Naturfreund Dr. Wald. Die „Gedenkstrecke“ führt durch Buchen- und Fichtenwälder, vorbei an stillen Lichtungen und sanften Anstiegen. Ein großartiger Rastplatz stellt das Schwarzwasser dar, das nicht nur Goethe künstlerisch inspirierte.
Start: Stützerbach
Dauer: 3 Stunden 45 Minuten
Distanz: 13,4 Kilometer
ÖPNV: Vom Bahnhof Ilmenau, via Regionalbahn gut mit Erfurt verbunden, bestehen regelmäßige Busverbindungen nach Stützerbach – und zum Bahnhof Rennsteig, wo die Tour ebenfalls gestartet werden kann.
Feldberger Seenlandschaft: Falladas Fridolinwanderung
Verzaubert von der Feldberger Seenlandschaft, ließ der Schriftsteller Hans Fallada die Kindergeschichten seines Abenteurers Fridolin genau dort spielen. Grund genug, die zehn Kilometer lange Rundtour nach dem „frechen Dachs“ zu benennen. Los geht es im malerischen Carwitz, Falladas ehemaligem Wohnort, bevor es auf dessen (Spazier-)Spuren weitergeht, unter schattigen Bäumen und vorbei an klaren Seen. Ein Highlight: die handbetriebene Luzinfähre. Ein weiteres: das Hans-Fallada-Museum in Carwitz.
Start: Carwitzer Straße 37, 17258 Carwitz
Dauer: 2 Stunden 30 Minuten
Distanz: 10 Kilometer
ÖPNV: Von Berlin nach Neustrelitz per Bahn, dann mit dem Bus 619 nach Feldberg Schule und mit dem allerdings selten verkehrenden Bus 629 weiter nach Carwitz.
Wildeshauser Geest: Ahlhorner Fischteiche-Weg
Der Park- und Startplatz heißt „Am Karpfen“. Passend, denn auf der Fünf-Kilometer-Runde im Süden Niedersachsens dreht sich alles um Fische. Oder besser: Der Weg dreht sich um Fischteiche. Konkret um das vor mehr als 100 Jahren angelegte und längst eingewachsene Quartett aus Kirchteich (toller Aussichtsturm), Schilfteich, Schwanensee (toller Rastplatz) und Helenensee. Wobei Wanderer auf ihrer Tour durch den Naturpark Wildeshauser Geest auch noch andere der insgesamt 35 Teiche streifen.
Start: Parkplatz "Am Karpfen" (Baumweg, 49685 Emstek)
Dauer: 1 Stunde 20 Minuten
Distanz: 5,2 Kilometer
ÖPNV: Die Ahlhorner Fischteiche sind nicht direkt erreichbar, der nächste Bahnhof liegt im acht Kilometer entfernten Großenkneten.
Odenwald: Römerpfad Minervatour
Die Tour im badischen Elztal macht ihrem Namen alle Ehre, führt sie doch auf den Spuren der römischen Göttin zu spannenden Hinguckern. Dazu gehören Überreste römischer Wachtürme, ein rekonstruierter Palisadenabschnitt und die Nachbildung eines Minerva-Steins. Zwei Stationen bieten per QR-Code Zugang zu einem Audioguide. Selbst wer mit den Römern nichts am (Wander-)Hut hat, wird die größtenteils auf naturbelassenen Pfaden verlaufende Strecke schätzen, allein wegen der abwechslungsreichen Landschaft des Odenwaldes.
Start: Bahnhof Elztal-Neckarburken
Dauer: 2 Stunden
Distanz: 7,5 Kilometer
ÖPNV: Die Tour beginnt an der S-Bahnstation in Elztal-Neckarburken und endet in der Nähe der S-Bahn-Station Elztal-Dallau.
Bliesgau: Burgpanorama-Weg
Auch wenn sich der Name – früher Kirkeler Tafeltour, nun Burgpanorama-Weg – geändert hat: Spektakuläre Kulisse und Wegführung sind gleich geblieben. Auf rund acht Kilometern führt die mittelschwere Strecke durch den Mischwald des saarländischen UNESCO-Biosphärenreservats Bliesgau und begeistert dabei mit bizarren Buntsandsteinbänken wie der „Hollerkanzel“ und dem Frauenbrunnen, einer keltischen Kultstätte. Für ein krönendes Finale sorgt die Burgruine Kirkel samt beeindruckender Aussicht.
Start: Wanderparkplatz am Naturfreundehaus; Limbacher Weg, 66459 Kirkel-Neuhäusel
Dauer: 2 Stunden 45 Minuten
Distanz: 8,4 Kilometer
ÖPNV: Der Ort Kirkel ist gut via Regionalbahn, etwa von Saarbrücken und Kaiserslautern aus, erreichbar. Vom Bahnhof Kirkel sind es etwa 30 Gehminuten zu einem alternativen Einstieg zur Tour in der Nähe des Naturfreundehauses.
Ostsachsen: Gräfenhainer Wanderschuh – Route K
Wer den 18 Kilometer langen Rundweg in der Oberlausitz angehen will, braucht etwas Kondition – und Zeit. Schließlich gibt es viel zu erleben. So führt die Strecke über den durchaus etwas steileren Keulenberg (herausragend: der Aussichtsturm), durch stille Wälder (romantisch: die Flüsterallee) und über Streuobstwiesen. Geschichtsträchtige Orte wie Reichenau, das Pulsnitztal mit seinem Eisenbahnviadukt und Königsbrück bieten reichlich Abwechslung, ebenso wie eine Reihe einladender Rastplätze.
Start: Markt 20, 01936 Königsbrück
Dauer: 5 Stunden
Distanz: 17,7 Kilometer
ÖPNV: Vom Bahnhof Neustadt verkehren Regionalzüge nach Königsbrück. Vom Bahnhof lässt sich die Wanderung gut starten.