Göttingen scheint vor Bildungsbeflissenheit nur so zu vibrieren: Kaum eine andere Stadt in Deutschland ist so sehr von studentischem und akademischem Leben geprägt. Allein 44 Nobelpreisträger kamen aus der einstigen Kaufmannsstadt, haben dort studiert, geforscht oder gelehrt.

Dominierend in Stadtbild und Selbstverständnis ist die Universität mit ihrem klassizistischen Hauptgebäude in der Stadtmitte. Überall in der Stadt erinnern Gedenktafeln aus weißem Marmor an über 300 berühmte Göttinger Gelehrte – eine Reise durch die Geistesgeschichte Europas. Die Altstadt, umgeben von der mittelalterlichen Wallanlage, beherbergt zahlreiche historische Gebäude – und das Wahrzeichen Göttingens, das Gänseliesel, die Jugendstilfigur vor dem Alten Rathaus und Liebling aller frisch gebackenen Doktoren. Sie drücken ihm – so ist es Brauch – nach bestandener Prüfung, einen Kuss auf die Wange.

So wie das geistige ist auch das kulturelle Leben der Stadt von allerhöchstem Niveau. Dazu gehören zuvorderst die jährlich im Frühsommer veranstalteten Internationalen Händel-Festspiele. Und fast allabendlich lassen es im „Nörgelbuff“, dem beliebtesten Live-Club der Stadt, Göttinger Bands so richtig krachen. Wer es hingegen etwas ruhiger hat, besucht die Völkerkundliche Sammlung oder eines der anderen bedeutenden Museen der Stadt. Oder aber den Botanische Garten von 1736. Er gehört zu den ältesten Schätzen der Hochschule und beherbergt mehrere sehenswerte historische Gewächshäuser, was beweist: Es ist schön, in Göttingen zu sein. Mit und ohne Doktorhut.

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